Bautzen
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Zum Dialog nach Schmochtitz

Das Bischof-Benno-Haus ist für den neuen Rektor Sebastian Kieslich ein Anker in Umbruchzeiten.

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Stefan Kieslich ist der neue Rektor des Bischof-Benno-Hauses in Schmochtitz.
Stefan Kieslich ist der neue Rektor des Bischof-Benno-Hauses in Schmochtitz. © Miriam Schönbach

Bautzen. Ein Ort für Visionen: So stellt sich Sebastian Kieslich das Bischof-Benno-Haus in Schmochtitz in Zukunft vor. Doch bei seiner feierlichen Einführung als neuer Rektor des katholischen Bildungshauses ging der Blick des 44-Jährigen noch weiter. „Diese Region steht mitten in Veränderungsprozessen der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Wir als Benno-Haus sind mittendrin. Ich sehe es als eine zentrale Herausforderung, dass sich hier weiter und verstärkt Menschen über Konfessionsgrenzen, Weltanschauungen und sozialen Stand hinaus begegnen, informieren und mit Entscheidungsträgern ins Gespräch kommen und wir ein Anker sind“, sagte der zweifache Vater beim Gottesdienst. – Sebastian Kieslich trat bereits am 1. Mai die Nachfolge des langjährigen Rektors Dr. Peter-Paul Straube nach einer einmonatigen Einarbeitungszeit an. „Ich wurde mit offenen Armen empfangen“, sagte der Politikwissenschaftler, der zuletzt als Referent im Bereich Fundraising sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Caritasverband in Dresden angestellt war.

Geboren wurde Sebastian Kieslich in Magdeburg, 1984 kam er zu den Dresdner Kapellknaben. Nach dem Schulabschluss arbeitete er als Missionar auf Zeit in einem Rehabilitationszentrum für suchtkranke wohnungslose Menschen in London . Nach Abschluss seines Studiums der Politik- und Kommunikationswissenschaft sowie Geschichte an der TU Dresden arbeitete er für unterschiedliche politische Gremien. „Durch ihren Lebenslauf zieht sich das Lernen, die Lernfähigkeit und Lernbereitschaft, die Lust auf immer Neues“, sagte Ordinariatsrätin Elisabeth Neuhaus. Diese Kompetenzen könne er bei seiner neuen Arbeit im Benno-Haus nun einsetzen.

Bischof Heinrich Timmerevers verwies in seiner Ansprache darauf, dass Kirchen wie die Einrichtungen der Erwachsenenbildung der katholischen Kirche Akteure im politischen Dialog sind. „Wir sind in einem Landstrich unterwegs, wo wir nicht mehr als mit 20 Prozent Christen rechnen dürfen. Wir stellen wir uns diesen Menschen? Wir treten mit Ihnen in den Dialog. Im nächsten Schritt sprechen wir über unseren Gott und stehen ihnen begleitend zu Hilfe“, sagte er. Das Bischof-Benno-Haus wurde 1992 als Bildungs- und Tagungshaus des Bistums Dresden-Meißen eröffnet.