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Zum Familiensonntag an den Krabatstein

Umweltbildung, Kunst und nachhaltige Landwirtschaft sind wichtige Schwerpunkte des Vereins Steinleicht. Er lädt jetzt an den Miltitzer Steinbruch.

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Am 20. Januar steht die Steinmetzkunst am Krabatstein im Fokus des Familiensonntages.
Am 20. Januar steht die Steinmetzkunst am Krabatstein im Fokus des Familiensonntages. © Andreas Kirschke

Miltitz. Der Kunst-, Kultur und Bildungsverein Steinleicht am Miltitzer Steinbruch hat sich für 2019 viel vorgenommen. Ein erster Anlass war der Internationale Tag der Kunst am 17. Januar. Für dieses Wochenende lädt man zu Veranstaltungen aus diesem Anlass ein. Vorstandsmitglied Hubert Lange: „Wir wollen zeigen, dass unser Vereinsleben auch im Winter stattfindet. Unsere Besucher können den Steinbruch und unsere Arbeit kennenlernen.“ Am Sonnabend findet ab 17 Uhr am Krabatstein ein offener Abend für alle Interessierten statt. Und Sonntag ist ebendort ab 10 Uhr ein Familientag angesetzt. „Im Mittelpunkt steht das von Jörg Tausch aus Rohne gestaltete Porträt des kroatischen Obristen Johann von Schadowitz – alias Krabat. Künstler sollen sich darüber mit Besuchern und Vereinsmitgliedern austauschen.“ Einige Teilnehmer früherer Bildhauertage am Steinbruch haben sich angemeldet. Hans-Jürgen Schröter aus Wittichenau werde über Schadowitz‘ Leben berichten. Besucher könnten mit den Künstlern und den Mitgliedern des Vereins ins Gespräch kommen. „Auch manch kulinarische Überraschung wartet auf sie“, so Lange.

Derzeit regen sich fleißige Hände auf dem Gelände. Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind in einem Projekt zugange. Entlang des Zufahrtsweges entstand zum Beispiel aus Totholz ein Zaun, der auch Sicherheitsaspekte bedient. Die Mitarbeiter haben das Germanenhaus – das sogenannte Langhaus – gesichert und restauriert. Am Steinbruch haben sie in der sogenannten Schauer-Werkstatt Lehmfußboden verlegt und Regale aufgestellt. „Wir sind sehr dankbar für diese Arbeit.“

Thema frei wählbar

Der Verein wird am Sonntag auch über weitere Vorhaben für 2019 berichten. So finden vom 19. August bis 1. September die 13. Internationalen Bildhauertage statt. Lange: „Die Vorbereitungen laufen. Schulen im Landkreis können die Bildhauertage in ihre Planung für Unterricht, Wandertage und Exkursionen mit aufnehmen.“ In den nächsten Tagen werden die Bewerbungsunterlagen an Kunsthochschulen und frühere Teilnehmer oder Bewerber rausgehen. Am 31. Mai endet die Einreichungsfrist für die Bewerbungen, und im Juni entscheidet eine Jury über die Teilnahme. „Wir wollen wieder zehn internationale Künstler und drei Gast-Künstler aus der Region begrüßen. Mitwirken werden mindestens zwei sorbische Bildhauer.“ Die Teilnehmer können sich ihr Thema frei wählen. „Sie sollen kreativ am Steinbruch arbeiten – und das mit Lausitzer Granit, Metall oder Eichenholz.“ Für das Eichenholz werden noch Sponsoren gesucht.

Der Verein will das Steinbruchgelände weiter aufwerten. Es geht um besucherfreundliche Rundwege, die mit Kunstwerken der Bildhauertage gestaltet werden. Mit dem Granitmuseumsverein in Häslich gibt es Kooperationen. Während am Krabatstein Umweltbildung, Kunst, Permakultur und enkeltaugliche Landwirtschaft im Mittelpunkt stünden, sei die Prelle vor allem für die Bewahrung der Historie und der Technik geeignet, heißt es. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Nebelschütz und zahlreichen Firmen der Region gehe weiter, so Vorstand Hubert Lange. (AK)

Historie des Steinbruchs

Um 1900 wurde der Steinbruch erschlossen – als Granodiorit-Tagebau.
Über die Jahre werden insgesamt fünf verschiedene Firmen als Steinbruchinhaber geführt.
Ein geologisches Gutachten um 1970 spricht von Gesamtvorräten von 900 000 Tonnen, von denen 500 000 Tonnen als abbauwürdig gelten.
Der Steinbruch umfasste insgesamt zwei Tagebaue, Werkstätten, Lagerräume, Verarbeitungsanlagen, Aufenthaltsräume und eine Verladerampe.
Am 30. Juni 2000 wird der Abbau des Granits eingestellt.
2001 erwirbt die Gemeinde Nebelschütz den Steinbruch.

Im Jahr 2006 beginnen Abrissarbeiten durch ABM-Kräfte, Erkundung der alten Versorgungsleitungen; diese werden recycelt.

Seitdem gab es auf dem Areal insgesamt 12 Bildhauertage.
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