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Zurück im Klubhaus

Nach dem großen Wasserschaden von 2016 beziehen die Fußballer wieder ihr saniertes Vereinsheim. Dort läuft jetzt manches anders.

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© Eric Weser

Von Eric Weser

Gröditz. Wenn das Leben dir eine Zitrone gibt, mach’ Limonade draus. Mit diesem Spruch hat es auch der Gröditzer Fußballverein gehalten und aus dem riesigen Wasserschaden vom vorigen Jahr einfach das Bestmögliche gemacht. Weil das Haus am Eichenhain eh im großen Stil saniert werden musste, wurden gleich die Abläufe in den Duschen verbessert, damit das Wasser nicht mehr in den ganzen Raum läuft. Im Zimmer der Übungsleiter gibt es jetzt einen Computer-Anschluss, damit Spieldaten komfortabler ins Internet geliefert werden können. Außerdem ist durch den Umbau des Foyers ein großer, heller Versammlungsraum entstanden.

So schön die Neuerungen sind: Sie hatten ihren Preis. Und damit sind nicht nur die Baukosten gemeint. Fast anderthalb Jahre hatte das so eigentlich wichtige Vereinsleben unter der Sanierung gelitten. „Man hat kaum einen gesehen“, sagt der Betriebsleiter des Vereinsheims Gunter Wendt. Nach Trainings und Spielen blieb kaum jemand da. Vereinstreffen mussten in Kneipen abgehalten werden. Ausgelagert waren auch die Umkleiden. Die Stadt hatte den Kickern dafür Räume in der stillgelegten Schwimmhalle gleich gegenüber zur Verfügung gestellt. Eine Hilfe, für die man im Verein dankbar ist. Ohne derlei Unterstützung wäre die ganze Sache noch schlimmer gewesen, sagt Gunter Wendt. Daneben packten Vereinsmitglieder auf der Baustelle mit an, Sponsoren stellten Lager- und Bürocontainer.

Nötig war all das wegen eines kleinen Problems, das zu einer großen Misere ausgeartet war: Weil Wasser aus einem Spülkasten im Behinderten-WC über längere Zeit unbemerkt zu Boden rieselte, sog sich erst die Bodenplatte des Hauses voll, dann die Wände. Als das Problem im Mai 2016 entdeckt wurde, war der Schaden schon immens. Insgesamt 400 000 Euro. Zur Erinnerung: Erst 2009 war mehr als eine Million Euro in den Bau des Gebäudes geflossen.

Die Beseitigung des Wasserschadens hat die Versicherung komplett bezahlt, sagt Gunter Wendt. Um zu vermeiden, dass sich so etwas wiederholt, sind die WC-Spülkästen jetzt mit Piepsern ausgerüstet. Die sollen im Falle auslaufenden Wassers laut Alarm schlagen. Außerdem muss der Verein täglich zwei Bodenklappen im Haus öffnen und die dortigen Feuchtigkeitsmesser kontrollieren. Der regelmäßige Blick auf die Wasseruhr ist jetzt auch obligatorisch.

Noch sind ein paar wenige Restarbeiten im Haus zu erledigen. Bezogen haben die Fußballer ihr Vereinsheim im Großen und Ganzen aber inzwischen wieder. Feiern wollen sie den Wiedereinzug nächste Woche. Dann kann jeder in das sanierte Gebäude kommen, um sich selbst einen Eindruck zu verschaffen, was in den vergangenen Monaten passiert ist. Vielleicht gibt’s ja dort auch einen Schluck Zitronenlimo.

Die Vereinshaus-Wiedereröffnung findet am Dienstag, 3. Oktober, ab 10 Uhr im Vereinshaus, Waldweg 3 b, statt. Für Unterhaltung und einen Imbiss ist gesorgt.