Von Maik Schwert
Seit Dienstag drehen sie wieder ihre Proberunden – erneut in Barcelona, aber bei deutlich besserem Wetter als vor einer Woche. Da zwangen Regen, Schnee und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt die Formel-1-Fahrer zur Kurzarbeit. Sie debattierten in ihrer freien Zeit über Sinn und Unsinn von Wintertests in Europa. Die Piloten schlugen Bahrain als Alternative vor. Die Bosse lehnten dankend ab – aus finanziellen und logistischen Gründen.
Ebenfalls aus wirtschaftlichen Ursachen fehlt Malaysia erstmals seit 1999 im Rennkalender. Die Ausrichter beendeten ihren noch bis 2018 gültigen Vertrag mit der Formel 1 ein Jahr eher und machten so deren Weg zurück zu ihren Wurzeln frei. In dieser Saison feiert der Frankreich-Grand-Prix sein Comeback – in Le Castellet, das bis 1990 Austragungsort war und von 1991 bis 2008 durch Magny-Cours abgelöst wurde. Seitdem fehlte Frankreich im Formel-1-Programm. Außerdem kehrt der Große Preis von Deutschland zurück, der zuletzt 2016 in Hockenheim ausgefahren wurde und 2018 dahin zurückkehrt.
Genauso aus Kostengründen darf 2018 jeder Fahrer nur noch drei statt vier Motoren einsetzen. Nur bei der Anzahl der Rennen weichen die Chefs von ihrem Sparkurs ab. 21 WM-Läufe stehen im Kalender – so viele wie erst einmal: 2016. Die Saison dauert exakt acht Monate: vom 25. März bis zum 25. November. Die Rennen beginnen nicht mehr 14, sondern 15.10 Uhr Ortszeit. Die Verantwortlichen versprechen sich davon besonders in den Sommermonaten mehr Fernsehzuschauer in Europa – dort, wo das Herz der Formel 1 schlägt und sie auch wieder ihren Kernmarkt sehen.
Die beiden Debütanten kommen ebenfalls aus Europa. Der Monegasse Charles Leclerc ersetzt Pascal Wehrlein bei Sauber. Der Deutsche kehrt zu Mercedes zurück – als Ersatz- und Testfahrer in der Formel 1 und als Stammfahrer in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft. Der Russe Sergei Sirotkin folgt bei Williams auf den zurückgetretenen Brasilianer Felipe Massa.