Bischofswerda. Für die Religiöse Kinderwoche geben sie alles. Sogar einen Teil ihrer Sommerferien. „Es ist eine geile Zeit, der Höhepunkt im Jahr“, sagt Riccarda Svarovsky. Die 16-Jährige, die ab Montag in der elften Klasse des Goethe-Gymnasiums lernt, ist in jedem Jahr dabei, seitdem sie zur Schule geht. In den ersten acht Jahren war sie Teilnehmerin, seit vergangenem Jahr gehört sie zum Helferteam. Mit der Vorbereitung sind es fast zwei Wochen ihrer Ferien, die die Bischofswerdaerin einsetzt, um anderen eine Freude zu machen.
Auf der großen Wiese im Garten der katholischen Pfarrei St. Benno an der Bachstraße wurde auch in diesem Jahr eine Zeltstadt aufgebaut. Kinder und Jugendliche sind 24 Stunden am Tag zusammen. Sie spielen, essen und erleben viel gemeinsam und haben zusammen Spaß. „Jeder ist gut drauf, egal wie das Wetter ist“, sagt Riccarda.
Zur diesjährigen Kinderwoche, die am Sonntag mit einem Gottesdienst und einer Abschlussfeier zu Ende geht, gehörten die „Montagsspiele“ – diese reichten von Kissenschlacht bis zum Märchenraten –, kreatives Gestalten, ein Geländespiel und eine Wanderung ins Burkauer Bad und zurück. Am Donnerstag, dem wärmsten Tag dieser Woche, trotz der Erfrischung im Bad, eine sportliche Herausforderung. Darüber hinaus wurde Gutes getan. So brachten die ältesten Teilnehmer am Montag auf dem Alten Friedhof Gräber, um die sich sonst keiner mehr kümmert, in Ordnung. Die Blumen spendierte die Gärtnerei Krauße.
Die Religiöse Kinderwoche, entstanden in der DDR als Gegenstück zu den offiziell organisierten Ferienlagern, ist in Bischofswerda Kult. In diesem Jahr beteiligten sich 70 Kinder aus der Stadt und umliegenden Orten. Eingeladen war jeder, fernab der Religionszugehörigkeit. Jedes Jahr steht die Woche unter einem anderen Motto – diesmal „Warum gerade ich? – Trotzen und motzen mit Jona“. Dieses Motto soll Kinder ermutigen, Herausforderungen anzunehmen.
Als solche sieht Georg Wiedner, der dieses Jahr sein Abi mit 1,0 machte, auch seine Arbeit als Helfer. „Es war eine tolle Woche. Man ist am Ende aber auch froh, wenn alles geklappt hat“, sagt er. Er selbst leitete das Küchenteam. Einer seiner ersten Aufgaben an jedem Morgen: einen großen Topf Milch für den Kakao ansetzen. (SZ/ir)
Gottesdienst und Abschlussfeier: Sonntag ab 10.30 Uhr, Pfarrgarten, Bischofswerda, Bachstraße 1