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Zwei Paare und vier Eier im Zoo Dresden

Die Humboldtpiguine finden in ihrem Zuhause jetzt noch bessere Brutplätze vor. Vor zwei Wochen wurde das große Becken in der Außenanlage abgelassen und gereinigt.

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Im Wasserbecken kühlen sich die Pinguine ab und leben ihren natürlichen Bewegungsdrang aus.
Im Wasserbecken kühlen sich die Pinguine ab und leben ihren natürlichen Bewegungsdrang aus. © Foto: Thorsten Eckert

Bei den Humboldtpinguinen im Zoo Dresden könnte sich bald Nachwuchs einstellen: Derzeit brüten zwei Vogelpaare auf jeweils zwei Eiern. „Es wäre schön, wenn sie alle befruchtet wären“, sagt Kurator Matthias Hendel, „und wenn – voraussichtlich Mitte April – vor allem männliche Küken schlüpfen würden. “In der Pinguingruppe herrscht im Moment nämlich „Damenüberschuss“: Von den insgesamt zehn Tieren sind sieben weiblich, sodass nicht alle Chancen auf Fortpflanzung haben. „Pinguine gehen feste Partnerschaften ein“, erläutert Matthias Hendel. „Sie kümmern sich gemeinsam um die Eier und die Jungtiere.“

Kühles Wasser

Die Bedingungen für eine erfolgreiche Zucht sind jedenfalls gut: Nach großen Verlusten hat der Zoo die Pinguinanlage in den letzten Jahren gründlich unter die Lupe genommen. Laut Hendel wird das Wasser jetzt zusätzlich gechlort, und ein Wärmetauscher sorgt für eine gleichbleibend niedrige Temperatur. „Die verlangsamt nicht nur die Keimbildung, sondern dient einer artgemäßen Tierhaltung, verschafft Abkühlung an heißen Tagen und verhindert so Temperaturstress. In ihrer natürlichen Heimat an der Küste Chiles schwimmen die Pinguine im Humboldtstrom, der nur etwa 14 bis 15 Grad warm ist.“ Vor zwei Wochen wurde das große Außenbecken zudem vollständig abgelassen und gereinigt – eine Maßnahme, die immer ins Frühjahr gelegt wird.

Schon zuvor hatten die Zoomitarbeiter die Brutplätze der Pinguine verbessert: Sie versahen die bisherigen Bruthöhlen an der Mauer mit einer schattenspendenden Pergola und stellten im Inneren der Anlage zusätzliche Brutkisten aus Holz auf. „Im Vergleich zur Natur ist der Weg vom Wasser zur Bruthöhle im Zoo sehr kurz“, sagt Hendel.

„Die Tiere trocknen unterwegs nicht vollständig. Wenn sie dann noch feucht in eine von der Sonne aufgeheizte Höhle kommen, könnte sich dort ein guter Nährboden für gesundheitsschädliche Keime und Pilze ergeben.“ Eines der brütenden Pinguinpaare, so der Kurator, habe sich eine Höhle an der Mauer ausgesucht, das andere bevorzuge eine der neuen Holzkisten.

Gut zu unterscheiden

Mit Unterbrechungen werden im Zoo Dresden schon seit fast 70 Jahren Pinguine gehalten: Das erste Paar – Rosalinde und Ludewig – kam in der Weihnachtszeit 1953 dort an. Zeitweise gab es neben Humboldt- auch Brillenpinguine. „Beide Arten kommen gut mit dem mitteleuropäischen Klima und mit Süßwasser-Schwimmbecken zurecht.“ Die Tierpfleger füttern heute vor allem Heringe und Lodden, die sie am Vortag aus dem Frost holen, noch einmal abspülen und ihren Schützlingen meist aus der Hand „verabreichen“. „Der erste Fisch am Morgen enthält eine Vitamintablette“, so Hendel. „Deshalb ist es wichtig, dass jeder Pinguin einen aus dieser Charge bekommt.“

Bei den derzeit zehn Tieren, die ebenso wie ihre Artgenossen in den 1950-ern alle Namen haben, sei das gut zu managen. „Die Pfleger unterscheiden die Pinguine schon an den schwarzen Punkten auf dem Bauch“, erklärt der Kurator, „und natürlich an den bunten Kabelbindern am Flügelansatz.“

Sie wollen etwas für den Artenschutz der Pinguine tun? Informieren Sie sich hier.

Kontakt und weitere Informationen

Zoo Dresden GmbH
Tiergartenstraße 1
01219 Dresden

Telefon 0351 - 47 80 60
[email protected]
www.zoo-dresden.de

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