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Zwei Rabbiner in Leipzig ins Amt eingeführt

Zum zweiten Malseit dem Holocaust werden in Deutschland Rabbiner ordiniert.

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Leipzig. In der Synagoge der Israelitischen Religionsgemeinde Leipzig sind gestern zwei Rabbiner festlich in ihr Amt eingeführt worden. Die jüdischen Geistlichen haben ihre Ausbildung am orthodoxen Rabbinerseminar zu Berlin abgeschlossen und treten nun ihren Dienst in jüdischen Gemeinden an.

Die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, würdigte den Anteil osteuropäischer Zuwanderer am Wiedererstarken jüdischen Lebens in Deutschland. Die Ankunft dieser Menschen aus der früheren UdSSR habe in Deutschland definitiv ein auf Dauer angelegtes Judentum etabliert, sagte sie und nannte dafür Leipzig als ein Beispiel. 1989 zählte die Israelitische Religionsgemeinschaft nur noch etwa 30 Mitglieder. Heute ist sie mit 1300 Mitgliedern größte Gemeinde Sachsens. Die erste Rabbinerordination in Deutschland seit dem Holocaust hatte es 2006 in Dresden gegeben.

Das Rabbinerseminar in Berlin wurde vom Zentralrat der Juden in Deutschland und der Ronald S. Lauder Foundation gegründet. Vorgänger war das Hildesheimer’sche Rabbinerseminar, das von den Nazis nach der Pogromnacht von 1938 geschlossen worden war.

Rabbiner Shlomo Afanasev, der aus Taschkent in Usbekistan stammt, betreut künftig die jüdischen Gemeinden im Land Brandenburg. Er ist Mitglied der Leipziger Gemeinde. Rabbiner Moshe Baumel aus dem litauischen Vilnius wird an einer jüdischen Schule in Wien als Schulrabbiner und Jüdischer Leiter eingesetzt. (dpa)