Kamenz
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Zwei Tourismusmanager fürs Haselbachtal

Jutta Fischbach und Frank Klenner teilen sich eine Stelle für 30 Stunden die Woche. Sie waren jetzt mit ersten Ideen im Steinbruchmuseum zugange.

Von Bernd Goldammer
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Frank Klenner und Jutta Fischbach sind die beiden Kultur- und Tourismusmanager der Gemeinde Haselbachtal. Im Vereinszimmer des Schauanlage und Museum der Granitindustrie stellten sie sich jetzt erstmals vor.
Frank Klenner und Jutta Fischbach sind die beiden Kultur- und Tourismusmanager der Gemeinde Haselbachtal. Im Vereinszimmer des Schauanlage und Museum der Granitindustrie stellten sie sich jetzt erstmals vor. © Bernd Goldammer

Haselbachtal. Mitte der Woche stellten sich beim Häslicher Förderverein Schauanlage und Museum der Granitindustrie Jutta Fischbach und Frank Klenner vor – mit neuen Konzepten. Denn die frischgebackenen Kultur- und Tourismusmanager teilen sich eine 30-Stunden-Stelle bei der Gemeinde Haselbachtal. Sie wollen dem gesellschaftlichen Leben in den sechs Dörfern neue Impulse geben, wie sie sagen. „Unsere Aufgabe lautet, das Sozial- und Kulturangebote zu erhalten und zu intensivieren.“ Dabei spielen natürlich auch solche touristischen Einrichtungen wie das Rietschelhaus in Gersdorf, der Vierseithof in Häslich, die Naturbühne in Reichenau oder die Kulturmühle in Bischheim eine wichtige Rolle. „Und ganz besonders die Schauanlage auf der Prelle. Sie ist zu erhalten und nach Möglichkeit weiter auszubauen“, erklärte Frank Klenner. Vor der Presse stellte er mehrere Ideen vor. So könnten die Steinbruchwände als Kletterpark genutzt und Teilflächen des Steinbruchgeländes als Segway-Parcours gestaltet werden. Eine Floßbühne soll entstehen – für Theateraufführungen, Konzerte oder Lichtshows. Finanziert könnte das über Fördermittel werden, für die die Gemeinde allerdings einen Eigenanteil tragen müsste.

Seit der Wende haben sich viele Einwohner aus dem Haselbachtal um das technische und das geistig-kulturelle Erbe der Gemeinde gekümmert. Deutlich wurde, dass Bischheim eine breite Spur der Steine in ganz Deutschland gezogen hat. Auch der Vierseithof fand zahlreiche Macher und Helfer. Doch wer seinerzeit mit 50 Lebensjahren ein kostenloses Ehrenamt im Verein antrat, ist heute achtzig. Der bürgerliche Einsatz hat das Haselbachtal weithin bekannt und attraktiv gemacht. Dieses Gemeinde-Image will Bürgermeisterin Marit Boden unbedingt erhalten. „Wir suchen nach neuen Wegen.“ Die Vereine kämpften mit der rückläufigen Einsatzbereitschaft der Bürger. Übergänge in jüngere Hände gestalteten sich weithin schwierig. Andererseits werde es immer wichtiger, Anziehungspunkte in der Region hervorzuheben um neue Bewohner anzulocken und hier zu halten. Zusammenarbeit heißt das Zauberwort. Aber dazu braucht es erfahrene Menschen, die Vereine und private Kulturträger zusammenführen können. Mit Frank Klenner hat man einen gebunden, die viele Jahre in Großröhrsdorf das Kulturhaus geleitet hat. Mit Jutta Fischbach organisiert er Jugendweihen. Die 1994 nach Ostdeutschland gezogene, gelernte Architektin ist selbst künstlerisch aktiv.

Um die Lage zu verbessern, möchte die Gemeinde ein öffentlich gefördertes Programm zur Kultur- und Tourismusförderung. Da kommt zupass, dass Jutta Fischbach und Frank Klenner bereits Macherqualitäten gezeigt haben. Praxiserfahrungen seien reichlich vorhanden. Damit könnten Kultur und Tourismus im Haselbachtal neue Impulse verleihen. „Es ist ein Versuch neue Begeisterung zu stiften, damit wir das Entstandene erhalten können“, machte Margit Boden deutlich.

Die Vorstellung des Haselbachtaler Kulturmanagements mündete in der Ankündigung der nächsten Veranstaltung im Granitmuseum. Am 8. Dezember wird es den 2. Advent auf der Prelle geben. Schauschmieden ist wieder angesagt, und der Weihnachtsmann kommt auch in diesem Jahr mit der alten Werksbahn der Schauanlage vorbei. „Man sieht sich!“

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