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Zweiter Stollen in Buchenwald entdeckt

Recherchen des MDR haben Indizien für Hohlräume im Steinbruch ergeben. Bei Grabungen wurde nun ein zweiter Stollen innerhalb weniger Tage entdeckt.

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Ausgrabungen im Steinbruch des ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald.
Ausgrabungen im Steinbruch des ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald. © mdr/Holger John

Weimar. Im Steinbruch des Konzentrationslagers Buchenwald ist innerhalb weniger Tage ein zweiter, bislang verborgener Stollen entdeckt worden. Es gebe Hinweise darauf, dass dieser unterirdische Gang im Vergleich zu dem am 2. Oktober entdeckten Stollen weiter ausgebaut worden sei, teilte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) am Freitag in Erfurt mit. Anscheinend sei innen ausgemauert worden, hieß es unter Verweis auf das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie.

Bisher sei der zweite Stollen nur durch ein Loch untersucht worden. Der Zugang solle nun so erweitert, freigelegt und gesichert werden, dass er begangen werden könne, erklärte ein MDR-Sprecher. Recherchen des Senders hatten neue Indizien für Hohlräume im Steinbruch ergeben, denen derzeit in Kooperation mit dem Landesamt und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora nachgegangen wird.

Gedenkstätten-Chef Volkhard Knigge erklärte nach der Öffnung des ersten Stollens, es sei wichtig, generell Klarheit zu schaffen und Spekulationen einzudämmen. Diese wurden in der Vergangenheit vor allem dadurch genährt, dass Ende April 1945 nach der Befreiung des Lagers von der US-Armee bereits zwei Sollen geöffnet wurden. Dabei sollen Tonnen an Gold und Silber auch aus Auschwitz entdeckt und anschließend in die USA und nach England gebracht worden sein. (epd)

Bisher konnte der zweite Stollen nur durch ein Loch untersucht werden. 
Bisher konnte der zweite Stollen nur durch ein Loch untersucht werden.  © mdr/Holger John