Dresden
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Zwingerbauhütte jetzt im Kulturerbe

Mit anderen deutschen Bauhütten wurde die Dresdner ins bundesweite Verzeichnis aufgenommen.

Von Peter Hilbert
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Zum 25. Jubiläum der Zwingerbauhütte im Jahr 2016 präsentierte Steinmetz Ralf Schmidt eine Skulptur vor dem Wallpavillon.
Zum 25. Jubiläum der Zwingerbauhütte im Jahr 2016 präsentierte Steinmetz Ralf Schmidt eine Skulptur vor dem Wallpavillon. © Sven Ellger

Die Arbeit von Dresdner Restauratoren, Steinmetzen und Kunsthandwerkern der Zwingerbauhütte wurde jetzt auf besondere Weise gewürdigt. Auf Empfehlung des unabhängigen Expertenkomitees der deutschen Unesco-Kommission wurden die 13 deutschen Bauhütten ins bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Das teilt Ulf Nickol mit, der die zuständige Dresdner Niederlassung des Staatsbetriebes Sächsisches Bau- und Immobilienmanagement (SIB) leitet. Geehrt wurde das aus dem Mittelalter hervorgegangene Bauhüttenwesen für die Weitergabe, Dokumentation, Bewahrung und Förderung von Handwerkstechniken und -wissen, erläutert Nickol.

Neben der Zwingerbauhütte zählen unter anderem die Kölner und die Regensburger Dombauhütte sowie die Freiburger Münsterbauhütte zum deutschen Bauhüttenwesen. Allerdings ist die Dresdner deutschlandweit die einzige nicht kirchlich gebundene Bauhütte. In ihr arbeiten derzeit acht Fachleute. Sie wurde in den 1920er-Jahren gegründet und war nach dem Wiederaufbau des Zwingers bis 1964 aufgelöst worden. 1991 wurde die Zwingerbauhütte wieder eingerichtet. Zu ihren Aufgaben zählt nicht nur die Restaurierung und Instandhaltung des Zwingers, sondern auch die Bewahrung und Weitergabe von Fachwissen im Handwerk der Steinbildhauer und Steinmetze.

Den Antrag zur Aufnahme ins deutsche Kulturerbe hat Zwingerbaumeister Karl Schöppner mit vorbereitet, der auch die Zwingerbauhütte geleitet hat. Nach fast 26 Jahren im Amt ist der anerkannte Experte jetzt in den Ruhestand gegangen.

Immaterielles Welterbe ist aber nicht Weltkulturerbe, das Baudenkmäler, Stadtensembles sowie Kultur- und Naturlandschaften umfasst, erklärt SIB-Chef Nickol. Beim immateriellen Kulturerbe handelt es sich um lebendige Traditionen, Ausdrucksformen, menschliches Wissen und Können sowie darstellende Künste, die die Unesco auch erhalten will.