Cunewalde. Ein neuer Treff für junge Leute entsteht jetzt in Cunewalde. Auf nicht alltägliche Weise. Die evangelische Kirchgemeinde und der Verein Valtenbergwichtel, der seinen Sitz in Neukirch hat und sich auf vielfältige Weise für die Jugendarbeit im Bautzener Oberland engagiert, arbeiten dafür zusammen. Die Gemeinde Cunewalde stellt unrenovierte Räume im Erdgeschoss des ehemaligen Verwaltungsgebäudes an der Hauptstraße 124 zur Verfügung, ohne dafür Miete zu verlangen.

„In den Treff kann jeder kommen, der dazu Lust hat. Ein Bekenntnis zum Glauben wird auch nicht unterschwellig erwartet“, betont Pfarrer Friedemann Wenzel. Er räumt somit Vermutungen aus, die es geben könnte, weil die Kirche zu den Organisatoren des Treffs gehört und die Betriebskosten für die Räume trägt. Das Angebot ist auf keine bestimmte Altersgruppe beschränkt. Auch gerade jüngere Jugendliche sind willkommen. „Ich arbeite viel mit Schülern der fünften und sechsten Klassen zusammen und höre von ihnen oft: ,Wir haben nichts, wo wir uns treffen können. Wo sollen wir hin?’“, erzählt Carina Bewersdorf. Die Mitarbeiterin des Valtenbergwichtel-Vereins ist an der Oberschule in Cunewalde als Schulsozialarbeiterin tätig und wird künftig – neben anderen Leuten – auch im Jugendclub anzutreffen sein. „Wichtig ist uns dort die pädagogische Betreuung“, betont sie.

Zunächst Veranstaltungen geplant

Der neue Treff ist vorerst nicht als offenes Jugendhaus gedacht. Vielmehr wird es regelmäßige Veranstaltungen geben. Dienstags aller 14 Tage ist die Kirche dafür zuständig. Donnerstags sind es die Valtenbergwichtel, die viel Erfahrung bei der Begleitung von Jugendtreffs haben, weil sie unter anderem die Jugendhäuser in Neukirch und Wilthen betreiben und einen Kinder- und Jugendtreff in Kirschau betreuen. 

Aus den anfänglichen Angeboten könne sich mit der Zeit gern mehr entwickeln, sagt Candy Winter von der mobilen Jugendarbeit des Vereins. Abhängig ist das davon, wie die Offerte angenommen wird und was die jungen Leute sich wünschen. Sie werden in die Gestaltung intensiv einbezogen – sowohl der Räume als auch des Angebotes. „Es wird ein Leitungsteam geben, in dem Jugendliche Verantwortung übernehmen und so ihre eigenen Gaben neu und besser kennenlernen können“, sagt Friedemann Wenzel.

Mit Tischkicker und Billardtisch

Aktiv wurde eine Gruppe junger Leute schon am vergangenen Wochenende. Sie baute Möbel, die in einer Wohnung in Bischofswerda nicht mehr benötigt werden, ab und im alten Cunewalder Gemeindeamt wieder auf. Einen Tischkicker stellt die Kirchgemeinde zur Verfügung; einen Billardtisch bekam der Treff geschenkt. In nächster Zeit gibt es aber noch viel zu tun, um die Räume vor- und einzurichten.

„Es ist das erste Mal seit Mitte der 90er-Jahre, dass wir in Cunewalde die Jugendarbeit wieder auf solide verlässliche Füße stellen“, freut sich Bürgermeister Thomas Martolock (CDU). Ein Treff, den es vorher gab, war wegen zahlreicher Probleme geschlossen worden. Im neuen Jugendclub können sich Interessenten am 7. April umsehen und über die Angebote informieren. In der darauf folgenden Woche beginnen dann die regelmäßigen Angebote.

Tag der offenen Tür, 7. April, 14.30 bis 17.30 Uhr, Hauptstraße 124