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Frauen erwürgt und zerstückelt - Lebenslange Haft gefordert

Zwei Frauen soll ein Mann in Leipzig erst erwürgt, dann zerteilt haben. Deswegen fordert die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft. Die Verteidigung ist anderer Ansicht.

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© Jan Woitas/dpa

Leipzig. Weil er zwei Frauen erst erwürgt und anschließend zerstückelt haben soll, fordert die Staatsanwaltschaft Leipzig lebenslange Haft für einen 39-Jährigen. Dem Mann werden zweifacher Mord und Störung der Totenruhe zur Last gelegt, wie Staatsanwalt Torsten Naumann am Freitag vor dem Landgericht Leipzig sagte. Zudem soll das Gericht die besondere Schwere der Schuld feststellen. Damit wäre eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren rechtlich zwar möglich, in der Praxis aber so gut wie ausgeschlossen. Das Urteil soll am Montag (5. März) um 09.00 Uhr verkündet werden.

Verteidiger Stefan Wirth forderte hingegen in beiden Fällen eine Verurteilung wegen Totschlags. Demnach läge das für Mord erforderliche Merkmal der Heimtücke nicht vor. Auch der Tatbestand der Störung der Totenruhe ist laut Verteidiger nicht erfüllt. Diesbezüglich sei sein Mandant freizusprechen, so Wirth.

Der 39-jährige Angeklagte war im Februar 2017 von der Polizei festgenommen worden. Den Beamten gegenüber gestand der gebürtige Mongole, eine 43-jährige Portugiesin im April 2016 in seiner Leipziger Wohnung erwürgt zu haben. Die zerstückelte Leiche wurde kurz darauf im Elsterflutbecken gefunden. Im November desselben Jahres brachte der Mann laut Anklage zudem eine 40-jährige Deutsche um. Deren Leichenteile soll er im Hausmüll, in der Toilette und in einem Abbruchhaus entsorgt haben.

Die Motive für die Taten konnten während des Prozesses nicht abschließend geklärt werden. Das erste Opfer soll den 39-Jährigen nach offenbar einvernehmlichem Geschlechtsverkehr der Vergewaltigung beschuldigt und ihn so erzürnt haben. Die zweite Frau hingegen habe nach Aussage des Angeklagten den Wunsch geäußert, zu sterben. Die Staatsanwaltschaft hingegen glaubt, dass das Opfer den 39-Jährigen zurückwies und er sie deswegen erwürgte. (dpa)