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100 Kilometer zu Fuß zum Tag der Sachsen

Freital übernimmt den Staffelstab zum größten Volksfest im Freistaat. Die Übergabe ist anders als sonst.

Von Tilman Günther
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Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg übernimmt den Staffelstab von Matthias Rößler, Präsident des Kuratoriums Tag der Sachsen. Der Oberbürgermeister von Aue-Bad Schlema Heinrich Kohl muss den Stab abgeben, ohne gefeiert zu haben.
Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg übernimmt den Staffelstab von Matthias Rößler, Präsident des Kuratoriums Tag der Sachsen. Der Oberbürgermeister von Aue-Bad Schlema Heinrich Kohl muss den Stab abgeben, ohne gefeiert zu haben. © Ralf Wendland

Der Tag der Sachsen verbindet. Nicht nur Hunderttausende Menschen kommen jedes Jahr zum größten Volksfest des Freistaates, auch die Ausrichterstädte tauschen Erfahrungen aus und kommen so einander näher. Die räumliche Entfernung ist damit natürlich nicht gemeint. 

Da liegen zwischen Aue und Freital nach wie vor rund 100 Kilometer. Einhundert - das ist zurzeit in Freital eine fast magische Zahl. Denn 2021 steht eben diese vor dem Gründungsgeburtstag. So war die Idee schnell geboren: 100 Kilometer zum 100. Geburtstag. Der Anlass: Die Übergabe des Staffelstabes zum Tag der Sachsen von Aue an Freital. 

Am Dienstag übernahm Oberbürgermeister Uwe Rumberg (parteilos) den Stab in Aue. Er freut sich auf die Austragung 2021. Amtskollege Heinrich Kohl (CDU) aus Aue gab den Staffelstab mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab. „Nun ist erst einmal Schicht im Schacht“, kommentierte er lakonisch. Denn wegen der Corona-Situation durfte seine Stadt in diesem Jahr den Tag der Sachsen gar nicht ausrichten. „Dieses Jahr hat erstmals ein Virus für die Absage gesorgt“, so Kohl.

Doch Aue-Bad Schlema wird den 29. Tag der Sachsen nachholen. 2023 steht er nun im Kalender. In eben jenem Jahr feiert Aue auch seinen 850-jährigen Stadtgeburtstag. Zwischendurch ist nun aber erst einmal Freital dran mit dem 30. Sachsenfest in Verbindung mit dem eigenen 100. Geburtstag. So viele runde Zahlen auf einmal, das sorgt für viele Inspirationen.

Wolfgang Finke und Uwe Anger vom Verein Lebnatene machen sich mit dem Stab auf den Weg nach Freital über eine Strecke von 100 Kilometern.
Wolfgang Finke und Uwe Anger vom Verein Lebnatene machen sich mit dem Stab auf den Weg nach Freital über eine Strecke von 100 Kilometern. © Ralf Wendland

So auch beim Verein Lebnatene – Leben ist natürlich energiereicher – der 2017 gegründet wurde und seinen Sitz in Riesa hat, Er organisierte den Transport des Staffelstabes über 100 Kilometer von Aue nach Freital. Und zwar zu Fuß. Dabei wird Hauptorganisator Uwe Anger von insgesamt 40 Enthusiasten unterstützt. Läufer verschiedener Sportvereine aus Sachsen sind genauso dabei wie Einzelkämpfer. Am Donnerstag zum Beispiel läuft Hartmut Kohn ein Stück des Weges mit. Er ist Koch des Dresdner Restaurants „Kahnaletto“.

„Es freut uns ungemein, dass sich Unterstützer für dieses tolle Projekt gefunden haben. Es war im wahrsten Sinne des Wortes sportlich, Mitstreiter zu gewinnen, denn die Zeit drängte. Die ursprüngliche Übergabe sollte ja eigentlich erst zum Fest in Aue-Bad Schlema Anfang September stattfinden“, sagte Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg.

Ankunft zum Wochenmarkt

Zu Fuß lernt man Sachsen noch einmal ganz neu kennen. Die Strecke verläuft entlang des Jakobswegs und des Stahltrails. Die erste Etappe über 33 Kilometer endet in Klaffenbach. In den darauffolgenden Tagen werden stets 20 bis 22 Kilometer zurückgelegt. Am Mittwoch erreicht der Staffelstab Flöha. Am Donnerstag macht er Station in Freiberg und am Freitag wird er bis Höckendorf wandern. 

Für den letzten Abschnitt heißt es dann früh aufstehen, denn der Staffelstab soll am 27. Juni um 10 Uhr auf dem Freitaler Neumarkt ankommen. Dort wird er zum Wochenmarkt von den Freitalern empfangen.

Der Präsident des Kuratoriums Tag der Sachsen, Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU), freut sich über das positive Signal, das von der Staffelstabübergabe ausgeht. „Nach der traurigen Verschiebung des diesjährigen Tages der Sachsen in Aue-Bad Schlema können wir nun voller Vorfreude auf das 30-jährige Jubiläum von Sachsens größtem Volks- und Vereinsfest im nächsten Jahr blicken.“ 

Das Organisationsteam der Stadt Freital stecke mitten in den Vorbereitungen auf das Fest und arbeite mit großem Engagement und sehr kreativ an der Umsetzung des Freitaler Tages der Sachsen. „Ich bin überzeugt, dass wir mit vereinten Kräften nächstes Jahr wieder ein ganz besonderes Fest auf die Beine stellen können“, sagte Rößler. (mit FP)

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