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300 Teddybären im Schrank

Seit 27 Jahren sammelt Roswitha Claus Teddybären. Nun muss sie sich von ihnen trennen.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Schrebitz. Ein bisschen traurig ist sie schon. Roswitha Claus aus Schrebitz muss sich von ihrer Teddybärensammlung trennen. Aus gesundheitlichen Gründen steht ein Umzug der Familie nach Döbeln an. Bisher hatte sie viel Platz, um ihre kleinen und großen Lieblinge unterzubringen. „Ich würde meine Sammlung an einen Liebhaber abgeben, an jemanden, bei dem ich mir sicher bin, dass die Teddys gut aufgehoben sind“, sagte Roswitha Claus. Außerdem braucht der neue Besitzer viel Platz für die vielen Exemplare.

Vor etwa 27 Jahren habe sie mit dem Sammeln der Teddybären begonnen. Angefangen hatte alles mit den Kuscheltieren ihrer beiden Söhne. „Als diese aus dem Haus waren, habe ich ihre Teddys auf ein Sofa gesetzt“, erzählt die Schrebitzerin. Dem einen fehle ein Ohr. „Das ist verloren gegangen, als mein Sohn Kai etwa ein Jahr alt war. Wir haben das Ohr nicht wiedergefunden“, so Roswitha Claus.

Dann seien es immer mehr Teddys geworden, die auf dem Sofa Platz fanden. Ein Teil stammt von den Kindern ihrer Geschwister.

Die meisten hat Roswitha Claus aber gekauft. „Ich habe jeden Teddy mitgenommen, den ich bekommen konnte. Kein Geschäft war vor mir sicher. Es war schon eine richtige Sucht, von überall einen Teddy zu haben“, so Roswitha Claus. Einige von ihnen sind auch Geschenke, die sie zu Geburtstagen oder zu Weihnachten bekam. Die Sammlerin kann zu jedem der etwa 300 Exemplare eine Geschichte erzählen. Jeder sieht anders aus. Mal sind sie groß und mal ganz klein. So misst der Liebling von Roswitha Claus nicht einmal einen Zentimeter. Er ist in einer Kiste verpackt. Der größte Teddy stammt von Sohn Silvio und wurde eingestrickt.

Der vitrinenartige Schrank steht im Zimmer in der oberen Etage. Hier haben alle Bären einen Platz. Sie sind nicht nach bestimmten Kategorien geordnet. „Ich habe sie an die Stelle gesetzt, wo noch Platz war“, sagte die Schrebitzerin. In ihrem Schrank sind unter anderem ein Rennfahrer, ein Prinz, ein Matrose oder ein Doktor untergebracht.

„Manchmal setze ich mich auf das Sofa gegenüber und schaue mir meine Sammlung an. Dann darf ich gar nicht daran denken, dass ich sie bald nicht mehr habe“, sagte die Schrebitzerin.