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3 700 alte Bergbau-Urkunden aufgearbeitet

Es gibt viele Dokumente über die Bergbaugeschichte im Erzgebirge. Aber oft weiß man nicht, wo sie zu finden sind.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Das deutsch-tschechische Forschungsprojekt ArchaeoMontan plant eine Veröffentlichung aller Urkunden und historischer Dokumente, die in Archiven und anderen Einrichtungen zum mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge überliefert sind. Darüber informierten Jitka Hrickova und Ivonne Burghardt, die als Historikerinnen an dem Forschungsprojekt mitarbeiten, bei einem Arbeitstreffen in Dippoldiswalde. Vergleichbare historische Arbeiten gibt es aus der jüngeren Zeit nicht. Was vorhanden ist, entstand meist vor 1939 oder sogar vor 1914. Seitdem hat sich vieles verändert. Beispielsweise lagen manche Unterlagen damals in Archiven, welche heute gar nicht mehr existieren. Es ist dann die Aufgabe der Forscher, dem Weg der Urkunden nachzuspüren und die heutigen Lagerorte herauszufinden.

In der geplanten Urkunden-Edition soll jedes Dokument mit seinem Inhalt wiedergegeben werden. Damit wird es auch für Menschen zugänglich, welche die mittelalterliche Schrift nicht lesen können. Außerdem geben Fachleute dazu einen Kommentar. Beispielsweise informieren sie, wo die Urkunden schon einmal von Fachleuten besprochen wurden. Die geplante Aufarbeitung der Geschichtsquellen ist das erste derartige Projekt, das konsequent zweisprachig deutsch-tschechisch arbeitet. Damit können Wissenschaftler und Heimatforscher auf beiden Seiten des Erzgebirges darauf zurückgreifen. Die Arbeit an dieser Quellen-Edition hat begonnen. Sie soll bis zum Jahr 2018 abgeschlossen werden. So lange läuft auch das ArchaeoMontan-Projekt.

Allein im Bergarchiv Freiberg lagern 3 700 Dokumente zum Erzbergbau aus der alten Zeit. 200 davon sind schon bearbeitet. Ein ganzes Stück Arbeit liegt noch vor den Wissenschaftlern. Die Arbeiten von ArchaeoMontan werden von der Europäischen Union über den Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Die Stadt Dippoldiswalde, das Landesamt für Archäologie, das Sächsische Oberbergamt und tschechische Partner arbeiten dabei zusammen.