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Abenteuer am Limit

Extremkletterer Heinz Zak hat auf der Festung Königstein einen neuen Rekord aufgestellt – in luftiger Höhe.

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© Marko Förster

Von Katarina Gust

Königstein. Was geht in diesem Mann nur vor? Ist er wahnsinnig oder einfach nur verrückt? Vielleicht ist er beides. Mut hat Heinz Zak auf jeden Fall und keine Angst vor Höhenluft. Das hat der 58-Jährige am Wochenende auf der Festung Königstein bewiesen. Bei den Outdoor-Erlebnistagen „Festung Aktiv“ balancierte der österreichische Kletterprofi erneut außerhalb der Festungsmauern über ein nur wenige Zentimeter breites Band, eine Slackline. Es ist Punkt 13 Uhr, als Hunderte Schaulustige gleichzeitig den Atem anhalten. Es ist der Moment, an dem Heinz Zak den ersten Fuß auf die Leine setzt. Das Band flattert zwischen der Friedrichsburg und dem Blitzeichenplateau in der Luft. Darunter geht es kerzengerade rund 240 Meter in die Tiefe. Ein Abgrund, bei dessen Anblick manchem Zuschauer schwindelig wird. Nicht so Heinz Zak. Der Tanz über dem Abgrund ist genau das, was ihn reizt. Nicht umsonst gehört er deshalb zu den Stammgästen bei „Festung Aktiv“. Dieses Jahr will er jedoch alles toppen. Die Distanz, die Heinz Zak hoch oben über der Elbe zurücklegen will, ist so lang wie nie zuvor. Ganze 50 Meter liegen nun zwischen den Seilenden – absoluter Festungsrekord!

Was auf der Festung los war

Überflieger auf der Slackline Auch Lukas Huber braucht für seinen Sport nicht mehr als ein dünnes Nylonband. Der Südtiroler balanciert darauf jedoch nicht nur, er turnt, springt und überschlägt sich auf der Slackline, wie sie von den Profis genannt wird. Der 22-Jährige spielt in der höchsten Liga mit. Seit etwa sechs Jahren steht er täglich auf dem Seil, trainiert neue Tricks und Sprünge. Nicht immer klappen sie auf Anhieb. Das wurde am Wochenende bei „Festung Aktiv“ deutlich. Der Überschlag zum Beispiel. Sechsmal nimmt Lukas Huber Anlauf, springt wie auf einem Trampolin auf dem Seil auf und ab. Dann holt er Schwung, stößt sich ab, dreht sich in der Luft und will zurück auf dem Seil landen. Fünfmal verfehlt er es um Haaresbreite. Dann klappt es endlich. Das Publikum ist begeistert. Ähnlich wie die Fachjury, die Lukas Huber im Jahre 2012 in Boston in den USA zum Weltmeister kürte – nach gerade einmal zwei Jahren Training. „Dieser Sport war damals noch ganz neu“, erzählt er. Auf Youtube sah er im Internet ein paar Videos darüber und versuchte sie nachzumachen. Heute erfindet er selbst Tricks, die den Nachwuchs inspirieren. Lukas Huber, der neben dem Sport studiert, hat inzwischen etliche Titel geholt, darunter in Frankreich, Deutschland und den Vereinigten Staaten. Auch in Dubai ist der Italiener aus der beschaulichen Stadt Brixen schon aufgetreten. (SZ/kat)
Überflieger auf der Slackline Auch Lukas Huber braucht für seinen Sport nicht mehr als ein dünnes Nylonband. Der Südtiroler balanciert darauf jedoch nicht nur, er turnt, springt und überschlägt sich auf der Slackline, wie sie von den Profis genannt wird. Der 22-Jährige spielt in der höchsten Liga mit. Seit etwa sechs Jahren steht er täglich auf dem Seil, trainiert neue Tricks und Sprünge. Nicht immer klappen sie auf Anhieb. Das wurde am Wochenende bei „Festung Aktiv“ deutlich. Der Überschlag zum Beispiel. Sechsmal nimmt Lukas Huber Anlauf, springt wie auf einem Trampolin auf dem Seil auf und ab. Dann holt er Schwung, stößt sich ab, dreht sich in der Luft und will zurück auf dem Seil landen. Fünfmal verfehlt er es um Haaresbreite. Dann klappt es endlich. Das Publikum ist begeistert. Ähnlich wie die Fachjury, die Lukas Huber im Jahre 2012 in Boston in den USA zum Weltmeister kürte – nach gerade einmal zwei Jahren Training. „Dieser Sport war damals noch ganz neu“, erzählt er. Auf Youtube sah er im Internet ein paar Videos darüber und versuchte sie nachzumachen. Heute erfindet er selbst Tricks, die den Nachwuchs inspirieren. Lukas Huber, der neben dem Sport studiert, hat inzwischen etliche Titel geholt, darunter in Frankreich, Deutschland und den Vereinigten Staaten. Auch in Dubai ist der Italiener aus der beschaulichen Stadt Brixen schon aufgetreten. (SZ/kat)
Breakdance mit dem BMX-Rad Mit normalem Fahrradfahren hat das, was Dustyn Alt macht, nichts mehr zu tun. Der 25-Jährige nutzt sein BMX-Rad wie einen Tanzpartner. Flatland nennt sich die Disziplin, in der er 2012 den Amateurweltmeistertitel geholt hat. Beim Flatlanding führen die Fahrer ihre Kunststücke auf einem flachen Grund aus. Dabei kommt es nicht auf das Fahren an sich an, vielmehr stehen kunstvolle Drehungen auf und mit dem Rad im Vordergrund. Dustyn Alt hat dafür ein ganz spezielles Rad. Er balanciert auf dem Hinterrad, dreht Pirouetten, springt, kreiselt. Die Choreografien sind extrem anspruchsvoll und sehen für den Zuschauer doch so kinderleicht aus. Die Herausforderung dabei ist es, nicht einen einzigen Fuß auf den Boden zu setzen. Vor zehn Jahren hat der Leipziger die Disziplin für sich entdeckt. „BMX bin ich schon als Kind immer gefahren“, sagt er. Auf einem Parkplatz hat er dann gesehen, was andere mit dem Rad machen. Er versuchte, die Kunststücke zu imitieren. Täglich stand er auf seinem BMX, trainierte hart. „Manchmal dauert es zwei Jahre, bis ein neuer Trick perfekt klappt“, erklärt er. Man brauche schon allein mehrere Jahre, um auf nur einem Rad fahren zu können. Im vergangenen Jahr konnte sich Dustyn Alt mit der Weltelite in Japan messen. In einem Land, in dem dieser Sport extrem populär ist. Auch Frankreich gehört zu den führenden Nationen. (SZ/kat)
Breakdance mit dem BMX-Rad Mit normalem Fahrradfahren hat das, was Dustyn Alt macht, nichts mehr zu tun. Der 25-Jährige nutzt sein BMX-Rad wie einen Tanzpartner. Flatland nennt sich die Disziplin, in der er 2012 den Amateurweltmeistertitel geholt hat. Beim Flatlanding führen die Fahrer ihre Kunststücke auf einem flachen Grund aus. Dabei kommt es nicht auf das Fahren an sich an, vielmehr stehen kunstvolle Drehungen auf und mit dem Rad im Vordergrund. Dustyn Alt hat dafür ein ganz spezielles Rad. Er balanciert auf dem Hinterrad, dreht Pirouetten, springt, kreiselt. Die Choreografien sind extrem anspruchsvoll und sehen für den Zuschauer doch so kinderleicht aus. Die Herausforderung dabei ist es, nicht einen einzigen Fuß auf den Boden zu setzen. Vor zehn Jahren hat der Leipziger die Disziplin für sich entdeckt. „BMX bin ich schon als Kind immer gefahren“, sagt er. Auf einem Parkplatz hat er dann gesehen, was andere mit dem Rad machen. Er versuchte, die Kunststücke zu imitieren. Täglich stand er auf seinem BMX, trainierte hart. „Manchmal dauert es zwei Jahre, bis ein neuer Trick perfekt klappt“, erklärt er. Man brauche schon allein mehrere Jahre, um auf nur einem Rad fahren zu können. Im vergangenen Jahr konnte sich Dustyn Alt mit der Weltelite in Japan messen. In einem Land, in dem dieser Sport extrem populär ist. Auch Frankreich gehört zu den führenden Nationen. (SZ/kat)
Am Gummiseil Livia (3) aus Oelsnitz hatte Spaß am Bungee-Trampolin.
Am Gummiseil Livia (3) aus Oelsnitz hatte Spaß am Bungee-Trampolin.
Laufen im Gummiball>/b> Paul (6) lief beim Aqua-Zorbing in einem Ball auf dem Wasser.
Laufen im Gummiball>/b> Paul (6) lief beim Aqua-Zorbing in einem Ball auf dem Wasser.
Artistik auf dem Rad Bei der Super-Trialshow zeigte Sebastian Hopfe seine Kunst auf dem Rad.
Artistik auf dem Rad Bei der Super-Trialshow zeigte Sebastian Hopfe seine Kunst auf dem Rad.

Der erste Schritt ist getan. Zak steht schnaufend auf der Highline. Um ihn herum ist es beinahe totenstill. Nur Kameras klicken. Niemand hat mehr einen Blick für den Lilienstein, der majestätisch hinter Heinz Zak empor ragt. Dann ein kurzer Schreckmoment. Zak scheint die Balance zu verlieren. Seine Füße wippen vor und zurück, die Arme rudern durch die Luft. Er ist allein durch ein kleines Seil und einen Karabiner mit der gespannten Leine verbunden. Minimale Sicherung. Einigen Zuschauern entfleucht bei dem Anblick ein kleiner Schrei. Fällt er? Nein. Der Extremsportler kann sich fangen. Er sammelt sich, atmet tief durch und läuft dann ruhig weiter. Die letzten Meter liegen nun vor ihm. Videokameras schwenken, die Besucher werden unruhiger. Die letzten beiden Schritte scheint Zak beinahe zu rennen. Dann ist er am Ziel. Die Zuschauer johlen, Zak springt mit gestreckter Faust in die Luft. Geschafft! Was für ein Adrenalin-Kick – bei ihm und den Schaulustigen.

„Es war brutal schwierig“, sagt er. Die Leine sei nicht fest genug gespannt gewesen und entsprechend instabil. Umso mehr freut sich der 58-Jährige, dass er den Festungsrekord nun gebrochen hat. Streng genommen aber nicht erst am Sonnabend, sondern bereits zwei Tage zuvor. Zak hat in der Woche schon in luftiger Höhe geübt. Ganz allein, ohne Zuschauertrubel. „Und es geschafft“, sagt er. Er wusste, dass er diese Distanz laufen kann. „Sehr viel weiter gehe ich aber nicht“, meint er.

Die Situation vor so einem großen Publikum fordere noch mehr von ihm ab, meint Zak. Höchste Konzentration sei gefragt. Keiner darf beispielsweise an der Mauer entlang laufen „Das lenkt ab und reißt mich aus der Konzentration“, sagt Heinz Zak. Insgesamt fünfmal stand er am vergangenen Wochenende auf der Highline. Er musste auf Knopfdruck seine spektakulären Höchstleistungen abliefern, so wie das Zeitprogramm es vorsah. Für einen Freigeist wie Heinz Zak eine Hürde – die er aber ebenfalls meisterte.