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Abschied von Max Manfred Queißer

Die Brüder Schorlemmer würdigten den Radebeuler Künstler beim Gottesdienst in der Friedenskirche.

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© privat

Von Birgit Andert

Radebeul. Mit einem Trauergottesdienst in der Radebeuler Friedenskirche haben am Donnerstag über 100 Freunde, Wegbegleiter und Kollegen Abschied von Max Manfred Queißer genommen, der am 4. Mai im Alter von 89 Jahren gestorben ist. Gestaltet wurde der Gottesdienst von den Brüdern Andreas und Friedrich Schorlemmer, die eine jahrzehntelange Freundschaft mit dem Radebeuler Kultursoziologen und Künstler verband.

Friedrich Schorlemmer erinnerte an einen Mann, der sein Leben mit großer Intensität gelebt und gestaltet hatte. 1927 geboren, musste Queißer knapp 18-jährig noch in den Zweiten Weltkrieg ziehen und kehrte erst 1948 aus russischer Gefangenschaft zurück. „Sein Leben lang hatte er eine große Sehnsucht: im Frieden zu sein“, so Andreas Schorlemmer. „Er hatte den Mut zu sehen, was ist, und die Kraft, das anzugehen, was anders werden soll.“

Seit 1976 lebte der in Freital geborene Manfred Queißer mit seiner Familie in Radebeul: in der denkmalgeschützten Villa Meißner Straße 247, die sich 1870 der Bildhauer Friedrich Wilhelm Schwenk erbauen ließ.

Eine Bande von Glückskindern

„Dort seid ihr eine Bande von Glückskindern geworden“, formulierte es Andreas Schorlemmer zur Trauerfeier, „achtsam und friedsam miteinander.“ Hier richtete sich Manfred Queißer mit der politischen Wende 1989/90 auch ein Atelier ein und ist seitdem künstlerisch tätig gewesen. Ermutigt von seiner Frau Gerlinde wagte sich der Künstler schließlich auch in die Öffentlichkeit, gestaltete zahlreiche Ausstellungen mit seinen großformatigen Bildern, die oft zu Musik entstanden waren.

Und so prägte Musik auch die Trauerfeier – mit Orgel und Violine in der Kirche sowie mit Saxofon-Klängen am Grab auf dem Hauptfriedhof Kötzschenbroda. Dorthin waren die Trauergäste, darunter auch Radebeuls OB Bert Wendsche, Kulturamtsleiter Alexander Lange und Stadtgaleristin Karin Baum, gemeinsam gezogen, um Abschied von einem Freund zu nehmen, der in vielen Radebeuler Bereichen Spuren hinterlassen hat.