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Achtung, da ist ein Loch im Boden

Auf einem Acker in Bannewitz hat es einen Tagesbruch gegeben. Das Oberbergamt untersucht nun, wie groß die Gefahr ist.

Von Verena Schulenburg
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Schnee bedeckt derzeit den brüchigen Boden auf einem Feld in Bannewitz. Ein Bauzaun und ein Schild mahnen Spaziergänger derzeit zur Vorsicht.
Schnee bedeckt derzeit den brüchigen Boden auf einem Feld in Bannewitz. Ein Bauzaun und ein Schild mahnen Spaziergänger derzeit zur Vorsicht. © Andreas Weihs

Diese Zeilen sorgen derzeit bei Anwohnern für Aufsehen: „Alter Bergbau – Lebensgefahr! Betreten verboten“, steht auf dem Schild am Bauzaun, der eine kaum zehn Quadratmeter große Fläche umschließt. Die Verbotszone befindet sich mitten auf dem Acker nahe dem Wohngebiet an der Carl-Behrens-Straße in Bannewitz. Wer den schmalen Weg zwischen Wohngebiet und der Boderitzer Straße am Gewerbegebiet von Obi und Real-Markt wählt, läuft nur wenige Meter an dem gefährlichen Stück Land vorbei.

Doch was genau ist hier eigentlich passiert? Darüber ist man auch im sächsischen Oberbergamt noch nicht gänzlich im Bilde. Vor einigen Tagen sei der Behörde von der Gemeindeverwaltung in Bannewitz gemeldet worden, dass ein kleines Stück Feld eingebrochen sei. Die Gemeinde habe auch den Tagesbruch selbst abgesperrt, erklärt der Chef des Oberbergamts in Freiberg, Bernhard Cramer. Das im Bannewitzer Erdboden festgestellte Loch habe einen Durchmesser von rund einem Meter und sei etwa 1,50 Meter tief.

Noch könne aber nicht eingeschätzt werden, welche Gefahr von der brüchigen Stelle ausgeht. Daher sei der Bereich aus Sicherheitsgründen zunächst abgesperrt worden, sagt Bernhard Cramer. Das Oberbergamt lässt nun untersuchen, was die Ursache für den Tagesbruch an dieser Stelle ist. Dann soll auch überlegt werden, welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit wieder herzustellen. Bis dahin sind Spaziergänger wohl gut beraten, wenn sie das Feld ringsum meiden und auf vorgeschriebenen Wegen bleiben.

Immer mal wieder kommt es in Regionen, die vom Bergbau geprägt sind, zu Tagesbrüchen. Auch in Bannewitz hat der Bergbau Geschichte geschrieben.

Der Marienschacht – etwa einen Kilometer Luftlinie von dem neuen Tagesbruch entfernt – ging erstmals 1886 in Betrieb. Nach Angaben der Bergsicherung Freital, dem heutigen Eigentümer des Schachtgebäudes, wurden hier bis zur Stilllegung 1930 insgesamt 1,2 Millionen Tonnen Steinkohle gefördert. 1957 wurde der Schacht erneut in Betrieb genommen, zur politischen Wende 1989 war endgültig Schluss. An diese Historie wird heute im benachbarten Bergbau- und Regionalmuseum in Bannewitz erinnert.

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