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Achtung, Gierseilfähre!

Angesichts der Bootsunfälle warnt die Wasserschutzpolizei vor Gefahren auf der Elbe. Eine davon lauert in Rathen.

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© Daniel Förster

Kurort Rathen/Bad Schandau. Es passierte gleich zweimal hintereinander: Innerhalb von 24 Stunden verunglückten Boote auf der Elbe in Bad Schandau. Zwei Kanus kenterten fast an derselben Stelle. Im ersten Fall waren die Bootsfahrer in eine Bugwelle eines Dampfers geraten, die das Kanu umriss. Im zweiten Fall steuerten die Kanuten gegen eine Fahrwassertonne, der Strudel ringsum zog das Boot nach unten. Verletzt wurde niemand, alle Insassen konnten sich aus eigener Kraft an Land retten. Und doch verdeutlichen die Unfälle: Die Elbe hat es ganz schön in sich.

Angesichts der beiden Unglücke hat die Wasserschutzpolizei abermals Freizeitkapitäne davor gewarnt, die Gefahren einer Bootsfahrt auf der Elbe zu unterschätzen. Eine relativ hohe Fließgeschwindigkeit, starker Verkehr von Fracht- und Fahrgastschiffen sowie die bei Niedrigwasser recht schmale Fahrwasserbreite forderten den Bootsführern viel Aufmerksamkeit ab. Und im oberen Elbtal kommt laut der Wasserschutzpolizei noch eine Besonderheit hinzu, die es zu beachten gilt: die Gierseilfähre im Kurort Rathen.

Wie ihr Name sagt, „giert“ die Fähre an einem langen Stahlseil über die Elbe, indem sie für die Fahrt von Ufer zu Ufer die Strömung des Flusses und seine Biegung ausnutzt. Da solche Fähren nach Auskunft der Wasserschutzpolizei heute nur noch selten zu finden sind, sei vielen unklar, wie die Fähre funktioniert und wie sich die Bootsführer zu verhalten haben. Generell gilt: Die Fähre hat ihren ständigen Liegeplatz in Fließrichtung gesehen am rechten Elbufer. Hat die Fähre dort festgemacht, können Boote die Elbe an dieser Stelle ungehindert passieren. Setzt die Fähre über oder liegt in Fließrichtung gesehen am linken Ufer, dann spannt sich das Stahlseil über den gesamten Fluss – in diesem Fall ist das Fahrwasser gesperrt. Dies ist an den gelben Bojen, die am Gierseil angebracht sind, zu erkennen. Wenn die Wasserstraße wegen der Fährüberfahrt gesperrt ist, müssen alle anderen Wasserfahrzeuge vor der Fähre warten. (SZ/tmo)