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Ärger mit den Heizkosten

Mieter in der Annenstraße beklagen zu hohe Rechnungen. Der Großvermieter Vonovia räumt nun Fehler ein.

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Von Nora Domschke

Heinz Mitulla staunt nicht schlecht, als er kürzlich die Abrechnung seiner Betriebskosten zugeschickt bekommt. Für das Jahr 2015 soll er haargenau dieselbe Summe bezahlen wie schon ein Jahr zuvor. Schon damals handelte es sich um eine Pauschale, denn er bekam letztlich 220 Euro wieder. Nun verlangt sein Vermieter Vonovia erneut die viel zu hohe Pauschale. Kann das Zufall sein? Der Rentner glaubt nicht daran und fragt bei seinem Vermieter Vonovia nach. Dort ist man sich keiner Schuld bewusst, für das Ablesen der Heizkosten sei schließlich die Firma Techem zuständig. Erst, als sich drei weitere Mieter des Hauses in der Annenstraße beschweren, bearbeitet Vonovia den Fall. Allerdings mit dem Hinweis, dass die Überprüfung einige Wochen dauern kann.

Heinz Mitulla sorgt sich, dass bis dahin die gespeicherten Verbrauchswerte in seinen Zählgeräten gelöscht sein könnten. Tatsächlich bestätigt die Techem GmbH mit Sitz im hessischen Eschborn auf SZ-Anfrage, dass die Daten auf den Geräten nur 15 Monate gespeichert werden. Weil Techem von Vonovia lediglich beauftragt ist, den Verbrauch zu erfassen, der Großvermieter die Abrechnung aber selbst durchführt, könne der Fall der Mieter in der Annenstraße nicht beurteilt werden, teilt Techem-Sprecher Robert Woggon mit.

Bei Vonovia ist man indes einsichtiger. „Leider wurden die Verbräuche in diesem Fall nicht richtig übertragen“, so Unternehmenssprecherin Bettina Benner. Deshalb sei in den Nebenkostenabrechnungen der Vorjahresverbrauch der Mieter berücksichtigt worden. „Den Fehler bitten wir, zu entschuldigen. Die Korrekturabrechnung werden wir den Kunden in Kürze zukommen lassen“, heißt es weiter. Warum die Übertragung nicht geklappt hat, ist unklar. Vielleicht liegt es an den neuen Geräten, die Techem im Oktober 2014 in den Wohnungen eingebaut hat. Seitdem muss kein Techniker mehr persönlich vorbeikommen, um den Verbrauch abzulesen. Die Daten werden per Funk übermittelt. „Wahrscheinlich funktioniert das nicht richtig“, vermutet Heinz Mitulla.

Der Rentner kritisiert außerdem, dass es keine Einzelabrechnungen für die jeweiligen Zimmer gibt. Die gesonderten Verbrauchswerte wolle die Vonovia künftig in den Abrechnungen aufführen, teilt Sprecherin Benner mit. Zudem verweist sie darauf, dass die Mieter nur bezahlen, was sie auch wirklich verbrauchen.