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Ärger um die Maut lässt Spediteure Kosten sparen

Maut und kein Ende. Oder doch? Zumindest für das vom Betreiberkonsortium Toll Collect angekurbelte Mautsystem sieht es schlecht aus. Immerhin hat die Bundesregierung den Vertrag gekündigt. Speditionen und Werkstätten im Landkreis sind verärgert.

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Von Daniela Pfeiffer

Herbert Hamann war von Anfang an skeptisch: „Ich habe die Mautgeräte in meine 20 Lkw nicht einbauen lassen und damit richtig gepokert“, freut sich der Spediteur aus Leutersdorf jetzt, wo Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe dem Maut-Betreiberkonsortium Toll Collect eine Absage erteilt hat. Herbert Hamann hat dadurch erst einmal die Kosten für den Einbau der speziellen Geräte gespart.

Spediteur René Güttler aus Friedersdorf dagegen fühlt sich „schon etwas verarscht“. Wie viele andere hat Güttler die Mautgeräte brav in seine fünf Lkw einbauen lassen und pro Einbau 200 Euro bezahlt. „Ich bin ja gespannt, was jetzt passieren wird“, sagt er. „Dieses Jahr wird das nichts mehr, und falls nächstes Jahr, dann auch nicht gleich“, ist er heute sicher. Die Frage sei, ob das jetzige System überhaupt je nutzbar wird. „Wenn nicht, müssen wir die ganzen Geräte wieder rausreißen. Und wer bezahlt uns das?“

Resignation ist auch bei den beiden Toll Collect-Vertragswerkstätten zu spüren. „Wir machen uns schon Gedanken darüber, wie es weitergehen wird“, sagt Steffen Feige vom Löbauer Scania-Autohaus. 150 Geräte hat die Firma eingebaut. „Wir haben ja auch investiert, Mitarbeiter ausgebildet, die Service-Computer angeschafft. Wir warten jetzt eigentlich auf eine Regung seitens Toll Collect.“ Die Ungewissheit belaste das Kundengeschäft. „Jetzt steht die Frage, ob die Einbaukosten erstattet werden. Wir können für diesen Fall nur empfehlen, sich direkt an Toll Collect zu wenden.“

Etwas Optimismus hat sich Steffen Feige noch bewahrt. Er hofft auf eine Lösung. Es gebe ja die Kündigungsfrist von zwei Monaten. So lange werde Toll Collect weiter am System arbeiten.

Ein „Gutes“ hat das ganze Dilemma für die Spediteure allerdings doch. Denn seit dem Wegfall der bisherigen Vignette im September fahren die Brummis auf den bundesdeutschen Autobahnen kostenlos. Die Spedition Güttler spart damit jeden Monat knapp 1 000 Euro, die sie für die bisherige Vignette berappen musste, an der nicht kassierten Maut sogar mehr als das Zehnfache. Auf ein Wort