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Ärger um hässliche Häuser

Bei einem Sonntagsspaziergang entstanden Fotos, über die auf Facebook heftig diskutiert wurde. Kann die Stadt Radeberg wirklich nichts gegen Schmuddel-Ecken tun?

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Von Jens Fritzsche

Radeberg. Der Radeberger Christian Forke nutzte ein paar frei Minuten und ging spazieren. Zum Beispiel am Röder-Ufer entlang – mitten im Stadtzentrum. Und was er da sah, das nervte ihn. Hinter-Haus-Ansichten, die wirklich keine Touristen-Werbung sind, ärgerte er sich dann auf Facebook. „Drei Minuten Spaziergang durch Radeberg …“, schrieb er und stellte ein paar Fotos dazu. Auch von einigen Anblicken auf der Röderstraße. Und er bekam reichlich Zustimmung. Die Stadt, so hieß es dann, müsse bei solchen Schmuddel-Ecken endlich eingreifen.

Ein Wunsch, den natürlich auch Radebergs OB Gerhard Lemm (SPD) regelmäßig hört. „Aber wir können natürlich nicht einfach über fremdes Eigentum verfügen“, sagt er. Die Stadt könne – abgesehen davon, dass dies natürlich auch Kosten verursachen würde – auf fremden Grundstücken aufräumen oder gar Gebäudeteile abreißen, so der OB. Einzig, wenn eine Gefahr von diesen Grundstücken ausgehe, könne man eingreifen. „Wenn also beispielsweise Wände auf Fußwege zu stürzen drohen oder Dachziegel herunterfallen“, beschreibt Lemm. Dann werde in aller Regel die Bauaufsicht des Landratsamtes aktiv, macht er klar. „Aber von hässlichen Optiken gehen nun mal keine Gefahren aus“, fügt er an.

Untätig ist die Stadt aber dennoch nicht, unterstreicht der OB. „Wir haben ja zum Beispiel über Sanierungsgebiete die Möglichkeit genutzt, Hausbesitzern finanzielle Förderungen zu vermitteln“, beschreibt er. Und da sei auch gerade in der Innenstadt eine Menge passiert, findet der OB. „Als ich vor 20 Jahren hier anfing, hat man sich über das eine oder andere sanierte Haus gefreut und heute fallen die einzelnen unsanierten Gebäude auf – da hat sich also schon einiges getan“, so Lemm.