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Ärger wegen Rasern

Die Anwohner fordern zwei Straßenschwellen auf dem Gorschmitzer Weg , um das Tempo zu minimieren. Der Technische Ausschuss lehnt das ab.

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© Dietmar Thomas

Von Natasha G. Allner

Leisnig. Der Gorschmitzer Weg ist eine schmale Straße, die nach dem Gelände der Firma Kerateam in Richtung Gorschmitz an einigen Grundstücken vorbei führt. Obwohl es nicht die Hauptverkehrsstraße nach Gorschmitz ist, wird sie genutzt: Sie ist direkter, kürzer und das Befahren nicht verboten. Die Straße ist gerade und asphaltiert, dabei aber recht eng. Ein Zone-30-Schild weist die Verkehrsteilnehmer daraufhin, hier langsam zu fahren. „Aber die halten sich doch gar nicht daran. Hier wird gerast. Bei Gegenverkehr werden Grundstücke, welche keinen Zaun haben, für Ausweichmanöver genutzt. Auch ein Fußweg fehlt“, lauten die Beschwerden der Anwohner Wilfried Seidel, Heike Buschmann, Silke Wolmann und Sylvia Fünning. Sieben Familien inklusive Kinder und Enkelkinder leben hier. Man wünsche sich Fahrbahnschwellen, um die Gefahr für alle zu verringern.

Silke Wolmann aus dem Gorschmtizer Weg 8 ärgert sich zudem über Autofahrer, die ihr Grundstück als Wendemöglichkeit nutzen. Sylvia Fünninger, die hier mit dem Kinderwagen unterwegs ist, erlebt oft brenzlige Situationen: „Die Fahrer kommen einfach nur so angeschossen.“ Dabei kenne man die „Pappenheimer“ ganz genau, heißt es. Auffällig werden wiederholt ein blauer Lieferwagen und ein weißer Caddy. „Hier hält sich keiner an die Geschwindigkeitsbegrenzung“, betont auch Wilfried Seidel.

„Bodenschwellen erschienen am sinnvollsten“

Deswegen haben die Anwohner bei der Stadt angefragt, ob es möglich sei, zwei Straßenschwellen zu installieren. Solche zum Aufschrauben, damit man nicht in die Straßenoberfläche eingreifen müsse. Bei einem Vororttermin sei man dann ziemlich konkret geworden. Vier Schwellen seien favorisiert und der Standort der Hinweisschilder geklärt worden, sagt Uwe Dietrich vom Ordnungsamt der Stadt. „Bodenschwellen erschienen uns am sinnvollsten“, sagt Dietrich, dem die Entscheidung des Technischen Ausschusses gegen die Installation mitgeteilt wurde – mit der Begründung, die finanziellen Mittel stünden nicht zur Verfügung.

„Das war denen wohl zu teuer“, meint Wilfried Seidel über die Ablehnung. Der Anwohner rechne, dass die Schwellen mit rund 7 000 Euro zu Buche geschlagen hätten. Man habe trotzdem noch nicht aufgegeben und sich an das Landratsamt (LRA) Mittelsachsen gewandt. Dort sei den Anwohnern zugesagt worden, Tempokontrollen durchzuführen, um wenigstens Erziehungseffekte zu erreichen. Bis heute ist nichts passiert und das wird es wohl auch nicht, so die Befürchtung Wilfried Seidels. Eine Anfrage des Döblener Anzeigers beim LRA, ob es Polizeikontrollen geben wird, blieb gestern bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet.