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Ärmel hochkrempeln auf dem Hainberg

Im Herbst steht ein Generationswechsel in dem Ebersbacher Hotel an. Der neue Chef gibt schon vorab seinen Einstand.

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© SZ Thomas Eichler

Von Romy Kühr

Tom Brosinski hat schon Handzettel in Briefkästen verteilt, Anwohner persönlich angeschrieben, Plakate aufgehängt, bei der Stadtverwaltung vorgesprochen. Und dabei festgestellt: Wer was auf die Beine stellen will, muss ganz schön viele berücksichtigen. Das schreckt den jungen Mann nicht. Er will am Wochenende seinen Einstieg auf dem Hainberg geben – und zwar mit dem Hainbergfest. Tom Brosinski wird das Hotel und Restaurant in Ebersbach übernehmen. Die bisherige Chefin, Marion Hortschansky, geht in den Ruhestand. Ab November wird Tom Brosinski die Geschäfte übernehmen. Schon jetzt arbeitet der gebürtige Cottbuser, der zuvor in Dresden lebte, zeitweise mit im Hotel auf dem Hainberg. Mit dem Fest, das er jetzt organisiert, will er sich den Ebersbachern vorstellen.

Hainbergfest – das kennt man schon in Ebersbach. Seit vielen Jahren aber hat die traditionelle Freiluft-Fete nicht mehr stattgefunden. Das neue Hainbergfest wird jedoch wenig Ähnlichkeit mit dem bisher bekannten Fest auf dem Berg haben. Dennoch ist man auch im Rathaus zu den Plänen positiv eingestellt: „Wir können es nur begrüßen, wenn junge Leute etwas angehen“, so Bürgermeisterin Verena Hergenröder (parteilos). Auch aus etwas Neuem könne ja eine Tradition werden. Die nötigen Genehmigungen hat die Stadt erteilt. „Wir haben viel Unterstützung aus dem Rathaus bekommen“, bestätigt Veranstalter Brosinski. Er hat derweil ein bisschen Angst, dass die Ebersbacher enttäuscht sind. „Weil das Fest eben nicht so wird, wie sie es kennen.“ Er habe aber durchweg positive Resonanzen gehört bei seinen Gesprächen mit Anwohnern. „Sie freuen sich, dass wieder etwas los ist.“ Und vor allem auch darüber, dass es nach dem Ruhestand der bisherigen Betreiberin weitergeht. Freuen können die Ebersbacher sich am Wochenende auf Schlagermusik und Travestieshow. Der Cottbuser bringt Schlagersängerin Vivien, die aus seiner Heimatstadt stammt, auf die Bühne. Schlager und Pop steht mit der jungen Dame am Freitag auf dem Programm. „Schlager ist ja dank Helene Fischer und Co. jetzt auch für junge Leute interessant“, sagt Neu-Hotelier Brosinski. Sonnabend will er mit der „Nacht der Diven“ mal was ganz Neues probieren: die Travestiestars „Miss Chantal“ aus Dresden und „Wanda“ treten auf.

Pläne für weitere Veranstaltungen auf dem Hainberg gibt es bereits. Auch dabei bleibt Brosinski dem Außergewöhnlichen treu. Für den 17. November hat Fernsehstar Desirée Nick ihr Erscheinen auf dem Hainberg zugesagt, berichtet er. Die Entertainerin und Autorin wird aus ihrem neuen Buch lesen. Ab Ende September soll es dafür Karten im Vorverkauf geben. Ansonsten will der Cottbuser auf dem Hainberg vieles beibehalten. So ist auch geplant, wie gewohnt eine Silvesterparty mit Buffet und Tanz zu veranstalten. Dabei ist der noch junge, künftige Hainberg-Chef selbst gar kein Partygänger, wie er sagt – und hat sich auch deshalb für das beschauliche Ebersbach und das Lokal hier entschieden. Seit einigen Monaten lebt Tom Brosinski, der seinen Beruf als Restaurantfachmann in einem Dresdner Hotel gelernt hat, nun bereits in der Oberlandstadt und freut sich jetzt auf den beruflichen Neustart. Dass es dem Städter hier auf dem Land zu ruhig wird, befürchtet er nicht. „Die Oberlausitz ist herrlich“, sagt der 28-Jährige. Und: „Die Gastronomie ist ein anstrengender Job. Da ist es richtig schön, wenn man nach getaner Arbeit die Ruhe genießen kann.“

Hainbergfest: Freitag, ab 16 Uhr, Musik und große Schlager- und Pop-Party mit Vivien; Sonnabend: „Nacht der Diven“, Sonntag: Frühschoppen ab 10 Uhr; Eintritt frei