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Aller Ehren wert

Auf der Festveranstaltung zeichnet der Landkreis Mittelsachsen langjährige Mitglieder von Feuerwehren und anderen Hilfsorganisationen aus.

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© André Braun

Von Helene Krause

Döbeln. Für ihr jahrzehntelanges Engagement hatten die Landkreisverwaltung und der Kreisfeuerwehrverband Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren, des DRK und der Johanniter zu einer Festveranstaltung in das Hotel „Weiße Taube“ in Döbeln eingeladen. Ausgezeichnet wurden die Ehrenamtlichen für ihre zehn, 25-, 40-, 50- und 60-jährige Mitgliedschaft in den entsprechenden Organisationen aus dem Altkreis Döbeln. Während es für diejenigen mit einer 50- und 60-jährigen Mitgliedschaft eine Ehrenplakette aus Porzellan gab, erhielten die anderen eine Ehrenmedaille.

Einer, der seit sechs Jahrzehnten der Döbelner Feuerwehr angehört, ist der
77-jährige Horst Schneider. „Ich war zuerst in der Feuerwehr in Ebersbach“, erzählt er. „Als wir nach Döbeln umzogen, hab ich bei der Feuerwehr hier mitgemacht.“ Für seine Frau, seinen Sohn und die Tochter ist es längst eine Selbstverständlichkeit, dass sich Horst Schneider für die ehrenamtlichen Aufgaben der Feuerwehr engagiert. Noch gut erinnern kann er sich der ehemalige Elektromonteur an den Großbrand der Mühle in Großbauchlitz.

Interesse an etwas Neuem lockte auch Ulrich Kellner aus Leisnig vor 60 Jahren zur Feuerwehr. „Die Familie musste damit leben“, sagt der heute 76-Jährige, der Dreher in der „Textima“ in Leisnig war. Wie er schildert, hat er während seiner ehrenamtlichen Tätigkeit etwa acht bis zehn Tote aus dem Wasser der Mulde geborgen. Doch nicht nur aus Bränden und Hilfsleistungen bestanden die Einsätze bei der Leisniger Wehr in seiner aktiven Zeit. Gut erinnern kann sich Ulrich Kellner an die Feierlichkeiten anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Ortsfeuerwehr, die Bezirksmeisterschaften der Feuerwehren und die Ausbildung zur Zivilverteidigung (ZV).

Peter Knorr aus Ostrau trat 1957 in die Ortsfeuerwehr ein. „Mein Nachbar Otto Birnbaum war damals der Wehrleiter“, schildert er. „Er warb mich an. Ich war teilweise der stellvertretende Wehrleiter und Ausbilder der Jungen Brandschutzhelfer.“ Weil er von Beruf Fleischer war, betreut er als Rentner heute noch die Feldküche der Feuerwehr. Der 83-jährige ist seit 63 Jahren verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter. „Meine Familie akzeptiert meine Arbeit bei der Feuerwehr“, sagt er. Was ihm besonders gut gefällt, ist der gute Zusammenhalt der Kameraden. Im Rückblick auf seine Einsätze erinnert er sich an viele Brände, an Feiern, aber auch an strenge Winter, in denen schon mal die Schläuche einfroren.

In seiner Festrede würdigte Landrat Matthias Damm (CDU) die Tätigkeit der Ehrenamtlichen. „Das Ehrenamt spielt eine wichtige Rolle in der heutigen Gesellschaft“, sagte er. Er dankte den freiwilligen Helfern für ihre Einsatzbereitschaft bei Bränden, technischen Hilfsleistungen und bei der Ausbildung. Sein Dank ging aber auch an die Partner und die Kinder der Kameraden. „Sie halten ihnen den Rücken frei“, so Damm. Zu den Gratulanten gehörten neben Landrat Damm auch Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes, von DRK und den Johannitern. Nach der Auszeichnung konnten sich Gäste und Gastgeber bei einem gemeinsamen Essen stärken und auf die Ehrung anstoßen. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Göritzhainer Feuerwehrkappelle.

Die Auszeichnungen für langjährige treue Dienste bei der Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen werden vom Landkreis jedes Jahr verliehen. Dazu gibt es drei Veranstaltungen jeweils in Mittweida, in Döbeln und in Freiberg.