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Alles weiß in Zittau und Umgebung

Skifahrer sind vom späten Wintereinbruch begeistert. Auf den Straßen des Kreises wird der Schnee aber zur Last.

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© SZ Thomas Eichler

Von M. Scholz, P. Richter, S. Gerhardt, M. Heinke und M. Sefrin

Ute Tietze und Kordula Böhme haben sich am Dienstag mit Schneeschiebern und dicken Winterjacken ausgerüstet. Die Mitarbeiterinnen der Jonsdorfer Gemeindeverwaltung sind an der Zittauer Straße im Einsatz gewesen und haben dort die Gehwege vom Schnee befreit. Doch nicht nur die beiden Frauen sind mit Winterdienst beschäftigt gewesen. Alle Hände voll zu tun hatten auch die Räumkommandos der Straßenmeistereien des Landkreises.

Im Garten der Mittelherwigsdorfer Kita „Märchenland“ herrschte reichlich Rodelbetrieb.
Im Garten der Mittelherwigsdorfer Kita „Märchenland“ herrschte reichlich Rodelbetrieb. © Matthias Weber
Aber auch die Großen hatten Spaß im Schnee. So, wie Martina Rellin aus Oybin. Sie entschloss sich kurzerhand, einen Schneemann zu bauen.
Aber auch die Großen hatten Spaß im Schnee. So, wie Martina Rellin aus Oybin. Sie entschloss sich kurzerhand, einen Schneemann zu bauen. © Boehm
Vor Kälte erstarrt ist hingegen der Schwan am Schwanenbrunnen in Zittaus Neustadt.
Vor Kälte erstarrt ist hingegen der Schwan am Schwanenbrunnen in Zittaus Neustadt. © SZ Thomas Eichler

Die Mitarbeiter der Spätschicht der Straßenmeistereien in Lawalde und Zittau haben sogar von Montag auf Dienstag bis in die frühen Morgenstunden durchgearbeitet und für freie Fahrbahnen gesorgt. Das teilt Sprecherin Marina Michel mit. Allein von 3 Uhr bis 7 Uhr morgens haben die Räumdienste 2 400 Kilometer Fahrtstrecke zurückgelegt. Laut Marina Michel seien dabei problematische Stellen, wie etwa die B 99 in Ostritz, mehrfach befahren worden. Der Landkreis schätzt die Situation auf den Straßen am Dienstag als relativ entspannt ein. Es konnten keine erheblichen Behinderungen ausgemacht werden, so die Landkreissprecherin. Auch bei der Stadt Zittau hat die Rückkehr des Winters keine Probleme verursacht. Bei der Zittauer Feuerwehr ist es ruhig geblieben und es hat keine Einsätze gegeben. „Die Kameraden schieben Schnee auf dem Hof“, sagt Feuerwehrchef Lothar Reichbodt.

Die Tagesbilanz der Polizei vom Dienstag bestätigt die Beobachtungen nicht ganz. Der anhaltende Schneefall habe in den Nacht- und Morgenstunden zu vermehrten Unfällen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz geführt. In der Zeit von 0 Uhr bis 11.30 Uhr seien dabei 34 Verkehrsunfälle und drei verletzte Personen registriert worden. Ein folgenreicher Unfall ist am Montag in Niederoderwitz passiert. Eine 49-Jährige war mit ihrem Pkw Seat auf der Straße der Republik in einer Kurve ins Schleudern geraten und gegen 19 Uhr an eine Straßenlaterne gefahren. Die Frau blieb zwar unverletzt, aufgrund der Beschädigungen an dem Stromverteilerkasten fällt nun für mehrere Straßen in Niederoderwitz das Straßenlicht auf unbestimmte Zeit aus.

Eine Reparatur kann erst erfolgen, wenn die Versicherung der Unfallverursacherin dafür das Zeichen gibt. Ähnlich ist es einem Jeepfahrer auf dem Eigen ergangen. Bereits am Montagnachmittag hat der 39-Jährige dort für Aufsehen gesorgt, als er mit seinem Fahrzeug gegen das alte Feuerwehrhaus an der Kirche in Schönau-Berzdorf gekracht ist. Die Folge: Ein Loch in der Außenwand des Hauses und laut Polizei eine Schadenssumme von insgesamt 9 000 Euro. Aber auch hier ist niemand zu Schaden gekommen.

Insgesamt habe der Winterdienst aber gute Arbeit geleistet. Das sagen zumindest Schulleiter aus dem Altkreis Löbau-Zittau. Im Zittauer Christian-Weise-Gymnasium sind alle Schüler pünktlich zum Unterricht erschienen. Meldungen von Eltern habe es auch keine gegeben, wie Heike Stein von der Schule bestätigt. Ebenso im Seifhennersdorfer Gymnasium: „Es hat alles sehr gut funktioniert. Und das, obwohl die Straßen spiegelglatt waren“, sagt Schulleiter Albrecht Schubert.

Von all den Sorgen haben die Skihasen auf dem Waltersdorfer Lauschehang nicht viel mitbekommen. Sie sind am Dienstag munter die Piste hinuntergebrettert. „Der Skilift ist in Betrieb“, sagte Wolfgang Kießlich von gleichnamiger Skischule. Montagabend haben zehn Zentimeter Schnee am Waltersdorfer Hang gelegen. Über Nacht verdoppelte sich die Höhe der Schneedecke sogar. Kießlich ist optimistisch, dass auch am Wochenende noch gute Bedingungen herrschen, obwohl die Temperaturen in den nächsten Tagen wieder steigen sollen. Wird die Schneedecke festgetreten und festgefahren, hält sie noch einige Tage, sagt der Skilehrer und fügt hinzu: „Wir geben unser Bestes“.

Gute Bedingungen haben auch die Skisportler auf dem Kottmar vorgefunden. Allerdings wäre ihnen der viele Schnee fast zum Verhängnis geworden. „Wir haben beinahe das Training absagen müssen, weil Äste durch die Schneemengen abgeknickt sind und es fast zu gefährlich geworden wäre“, sagt Siv-Ann Hanke vom Skiclub Kottmar. Am Ende sind die Wintersportler aber doch noch zum Trainieren gekommen. Schließlich müssen solch gute Bedingungen genutzt werden.