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Alpen-Luft in Dosen für geplagte Asiaten

Ein Verein nominiert Umweltsünder, deren Produkte besonders absurde Transportwege absolvieren. Darunter ist auch ein bekannter Discounter.

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© Symbolbild/Patrick Pleul/dpa

Genf. Wenn Schweizer Luft in Dosen über fast 20.000 Kilometer nach Asien geschafft wird, ist das nach Auffassung eines Schweizer Vereins Umweltverschmutzung. Der Verein Alpen-Initiative, der sich für umweltfreundlicheren Güterverkehr einsetzt, hat das Unternehmen Swiss Air Deluxe deshalb am Montag für seinen "Preis für besonders absurde Transporte" nominiert. 

Ebenso am Pranger stehen die Supermarktkette Migros wegen eines Wassers aus Norwegen, das 1.500 Kilometer zurücklegen muss, und Aldi, wo ein bestimmter Schinken von Schweinen aus den Niederlanden in Italien und Österreich verarbeitet wird, bevor er in die Schweiz kommt. Per Online-Voting sollen Verbraucher nun entscheiden, wer der größte Umweltsünder ist.

Die Kandidaten für den Teufelsstein 2019.
Die Kandidaten für den Teufelsstein 2019. © Alpen-Initiative

Die Unternehmen nehmen die Nominierung zur Kenntnis. Swiss Air Deluxe mache mit seinem Produkt die Marke Schweiz bekannt und auch deren Werte, etwa saubere Luft, sagt Gründer Markus Klinkmüller. "Auf dem Transport nach Asien werden Überkapazitäten der Schiffe auf dem Rückweg genutzt." Die Luft aus der Dose wird über den Deckel wie mit einer Atemmaske eingeatmet und soll gegen Müdigkeit helfen.

Migros sagt, mehr als 60 Prozent des Wassers in seinen Läden stamme aus heimischen Quellen. "Die Migros ist ein Vollsortimentsanbieter, insofern führen wir auch Produkte, die nicht allen Ansprüchen gerecht werden." Aldi beteuert, die Transportzeiten und Beladung der Transportfahrzeuge seien optimiert, um die Zahl und Dauer der Transporte so gering wie möglich zu halten. (dpa)

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