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Osterzgebirge: Wintersportler gefährden Wald und Tiere

Im Rehefelder Forstrevier machen Skischuhwanderer und Tourenskifahrer vermehrt Querfeldeintouren. Nicht nur das sorgt für Probleme.

Von Anja Ehrhartsmann
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Wer im Winterwald unterwegs ist, sollte aus Rücksicht auf die Natur auf den Wegen bleiben.
Wer im Winterwald unterwegs ist, sollte aus Rücksicht auf die Natur auf den Wegen bleiben. © SZ-Archiv: Egbert Kamprath

Um draußen an der frischen Luft zu sein und die winterliche Pracht zu genießen, zieht es derzeit viele in Richtung Osterzgebirge. Nicht nur auf den Skipisten herrscht Betrieb, auch im Wald ist einiges los. Uwe Liebscher, Förster im Rehefelder Revier, beobachtete dabei in den vergangenen Wochen vermehrt Einzelpersonen bis hin zu großen Gruppen, die, ausgerüstet mit Schneeschuhen oder Tourenski, im Winterwald unterwegs sind.

Auf der Suche nach dem besonderen Abenteuer abseits der Wege laufen dabei leider auch einige quer durch die Waldbestände, so Kristina Funke, Sprecherin des Staatsbetriebs Sachsenforst im Bezirk Bärenfels.

Sachsenforst mahnt zu Rücksicht

Davon rät sie dringend ab. Denn junge Bäumchen könnten unter dem Schnee abbrechen oder durch das Abschaben der Rinde erheblich beschädigt werden. "Zudem werden bei diesen Querfeldeintouren Wildtiere unnötig beunruhigt und zur Flucht veranlasst. Dafür verbrauchen die Tiere viel Energie. Sie müssen vermehrt Nahrung aufnehmen, die unter dem Schnee nur sehr schwer zu finden ist." Sachsenforst bittet deshalb alle, die im Wald unterwegs sind, auf den vorhandenen Wegen zu bleiben, aus Rücksicht und Respekt vor der Natur.

Zunehmendes Problem im Wald sind nicht nur die Querfeldeintouren, sondern auch Schneemobilfahrer. Tags und auch gelegentlich nachts touren Schneemobile mit hohen Geschwindigkeiten durchs offene Land und die Wälder, weiß Kristina Funke. "Den allermeisten Besitzern solcher Fahrzeuge ist offenbar nicht klar, dass sie nur mit Zustimmung des Flächeneigentümers auf dessen Feldern, Wiesen oder im Wald unterwegs sein dürfen. Alles andere ist eine illegale Nutzung."

Die Sportgemeinschaft Rehefeld habe beispielsweise einen solchen Vertrag mit Sachsenforst und den anderen Flächeneigentümern vereinbart, weshalb dort angemeldete Schneemobile auf festgelegten Routen zwischen Schellerhau, Rehefeld und Richtung Frauenstein fahren dürfen. Wer also mit seinem Fahrzeug durch die Landschaft crossen will, wird gebeten, sich dort zu melden.

Waldwege nicht zuparken

Grundsätzlich gelte für alle Waldbesucher, egal ob zu Fuß, zu Pferd, auf Skiern, Motorschlitten oder Schneeschuhen, sich gegenseitig zu akzeptieren und aufeinander Rücksicht zu nehmen. Und ein Anliegen hat Kristina Funke auch noch: bitte bei der Anreise keine Waldeinfahrten zuparken. Sie sind wichtige Zufahrten und Rettungswege.

Wer mit seinem Schneemobil fahren möchte, wird gebeten, sich bei der SG Rehefeld zu melden, per Mail an [email protected]. Hier erhalten Interessenten Informationen zu den möglichen Strecken und geltenden Regeln.