"Es war ein sehr bewegendes Einsatzjahr" - mit diesen Worten hat Altenbergs Gemeindewehrleiter Jan Püschel seine Zusammenfassung begonnen, die er jüngst im Stadtrat mit Blick auf 2022 vorgestellt hat.
Die Mitgliederzahlen bleiben auf Vorjahresniveau: Mit allen Ortswehren zusammen zählt Altenbergs Gesamtfeuerwehr 309 Aktive, der Frauenanteil liegt bei etwa zehn Prozent. In der Altersabteilung sind 158 Kameraden vertreten. Vor allem bei der Jugend hatte Jan Püschel Positives zu vermelden. Insgesamt 73 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 18 Jahren sind in den fünf Jugendfeuerwehren. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von fast 20 Mitgliedern. "Damit sind unsere fünf Jugendgruppen fast an der Kapazitätsgrenze."
Was die Einsatzlage 2022 betrifft, so mussten die Kameraden der Altenberger Ortswehren insgesamt 32 Brände löschen und damit fast dreimal so viele wie im Vorjahr - jedoch gehen alleine 17 auf den Waldbrand im Nationalparkgebiet der Sächsischen Schweiz im vergangenen Sommer zurück.
Die Altenberger Ortsfeuerwehren haben außerdem 65 Mal technische Hilfe geleistet und damit ähnlich oft wie 2022. Deutlich zugenommen haben die Sturmeinsätze: In 25 Fällen waren Bäume umgestürzt - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Dafür vielen Einsätze wegen Hochwasser weg, die Zahl der Verkehrsunfälle blieb mit acht in etwa gleich.
Insgesamt 5.983 Stunden kamen nur durch Einsätze zusammen, hochgerechnet sind das etwa 250 Tagen. Auch im Bereich "Ausbildung" wurde einiges geleistet, nämlich mehr als 11.000 Stunden bzw. knapp 460 Tage.
Stärken, Schwächen und Wünsche für die Zukunft
Zu den größten Stärken der Altenberger Gesamtfeuerwehr gehören für Jan Püschel die vielen Aktiven, die ordentlich Man-Power mitbringen und es so möglich machen, dass im Notfall entsprechende Unterstützung geleistet werden könne, wie während des Waldbrandes in der Sächsischen Schweiz. Als positiv vermerkte Jan Püschel außerdem den stärker werdenden Gemeinschaftssinn und die wachsende Jugendfeuerwehr.
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Aber auch auf der anderen Seite hatte der Gemeindewehrleiter einige Punkte stehen. Größtes Defizit sei die Technik, die immer älter wird. Die 22 Feuerwehrfahrzeuge seien im Schnitt 24,3 Jahre alt. Auch die Einsatzkleidung sei nicht mehr zeitgemäß und werde von den Kameraden zum Teil schon über 20 Jahre getragen. Modernisiert werden müssten außerdem einige Gerätehäuser, ein weiteres Manko ist die Löschwasserversorgung mancher Ortsteile.
Um die Defizite leichter ausräumen zu können, wünscht sich die Altenberger Gesamtfeuerwehr vor allem eins: eine geänderte Förderpolitik. Dafür brauche es mehr Verständnis für die finanzielle Situation größerer Flächengemeinden auf dem Land. Da Hersteller bei Sammelbeschaffungen enorme Rabatte gewähren, wäre es außerdem eine Idee, wenn Feuerwehrfahrzeuge künftig über den Freistaat oder eine zentrale Sammelstelle in Auftrag gegeben werden könnten.