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Vorwürfe gegen Altenbergs Bürgermeister entkräftet

Ein Unbekannter hatte schwere Anschuldigungen gegen Markus Wiesenberg erhoben. Das Kommunalamt kommt nun zu einem Ergebnis.

Von Anja Ehrhartsmann
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Bürgermeister Markus Wiesenberg ist froh, dass die Vorwürfe nun entkräftet wurden.
Bürgermeister Markus Wiesenberg ist froh, dass die Vorwürfe nun entkräftet wurden. © SZ-Archiv: Egbert Kamprath

In einem zweiseitigen Schreiben hatte ein anonymer Absender vor gut acht Wochen schwere Vorwürfe gegen Altenbergs Bürgermeister Markus Wiesenberg (CDU) erhoben. Das Kommunalamt des Landkreises, das den Vorwürfen nachgegangen ist, kam nun zu dem Ergebnis: Nach bisher vorliegenden Aussagen und Unterlagen ergeben sich keine Anhaltspunkte für pflichtwidriges Handeln.

"Zum Thema 'Schneedepot' und dem vermeintlich am Stadtrat der Stadt Altenberg vorbei gestellten Fördermittelantrag zum Beispiel, hat sich der Vorsitzende des Fördervereins Biathlon Osterzgebirge e. V., Dr. Rolf Heinemann, zu Wort gemeldet und dies als ungerechtfertigte Anschuldigung bezeichnet", erklärt die Kommunalaufsicht. Heinemann selbst habe in der Stadtratssitzung in Altenberg am 10. Mai 2021 in Abstimmung mit dem damaligen Bürgermeister Thomas Kirsten (parteilos) für den Fördermittelantrag gesprochen, der auch den Bau eines Schneedepots enthielt. Der Stadtrat hatte dem Antrag zugestimmt.

Hinsichtlich des eingestellten Ermittlungsverfahrens zum Diebstahl im Bürgerbüro der Stadt Altenberg liege dem Kommunalamt die Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft vor. "Darüber hinaus gehende Ermittlungsmöglichkeiten stehen dem Kommunalamt nicht zur Verfügung."

Staatsanwaltschaft ermittelt nicht mehr

Das zweiseitige Papier, das an die Kommunalaufsicht in Pirna adressiert ist und Sächsische.de vorliegt, ging vor einigen Wochen an zwei Altenberger Stadträte. Die Kommunalaufsicht selbst hat, obwohl Adressat, ein solches Schreiben nie erhalten. Erst Markus Wiesenberg selbst, dem das Schreiben zugespielt wurde, hatte die Behörde in Kenntnis gesetzt und sich gleichzeitig an die Öffentlichkeit gewandt. Er wies alle Anschuldigungen zurück und stellte seinerseits Strafanzeige gegen Unbekannt.

Wie die Staatsanwaltschaft Dresden auf Nachfrage von Sächsische.de mitteilt, wurde das Verfahren mangels vorhandener Ermittlungsansätze mittlerweile eingestellt.

Markus Wiesenberg ist glücklich, dass die ihm gemachten Vorwürfe nun entkräftet wurden. "Ich weiß ja, dass nichts dran war, aber es ist schön, das Schwarz auf Weiß zu haben." Weniger schön findet er dagegen, dass die Ermittlungen eingestellt wurden. "Es hat mich nicht einmal jemand angerufen. Ich hätte hier sogar die Briefumschläge liegen, sicher eingetütet." Deshalb will er sich nun nochmal mit der Polizei in Verbindung setzen.

Angebliche Veruntreuung, Diebstahl und Bereicherung

Der Briefschreiber bezichtigte Markus Wiesenberg, 2021 mehrere tausend Schnelltests unter Wert verkauft und sich so bereichert zu haben. Die Tests seien Eigentum der Stadt Altenberg gewesen.

Der Unbekannte bringt anschließend die Biathlon-Arena und das geplante neue Schneedepot ins Spiel. Im Gegenzug für die Unterstützung im Wahlkampf habe Markus Wiesenberg dafür Zusagen gemacht und mit einem Rathausmitarbeiter einen Fördermittelantrag vorbei am Stadtrat gestellt.

Dann wird Markus Wiesenberg des Diebstahls bezichtigt. Im Einwohnermeldeamt, in dem er gearbeitet hat, sei zu dieser Zeit ein größerer Geldbetrag entwendet worden.