So ein Zwei-Meter-Baum? Braucht schon sieben bis acht Jahre, bis er so hoch gewachsen ist, sagt Robert Schurig von der Erzgebirgischen Baumschule bei Seifersdorf. "Ich kriege die als Jungpflanzen von einer Forstbaumschule", sagt er. "Wenn ich sie raussetze, sind sie ungefähr 20, 30 Zentimeter hoch." Bis sie "schnittfertig" sind, stehen die Blaufichten und Nordmanntannen auf seiner Plantage. "In den ersten Jahren kommen sie kaum aus dem Knick, sie wachsen erst später richtig los."

Weil er sie nicht umpflanzen muss, kann er für die fertigen Weihnachtsbäume einen günstigeren Preis verlangen als für die Bäume mit Ballen - denn für die ist er ganz Baumschulgärtner und tut alles, damit sie später in anderen Gärten gut an- und weiterwachsen. "Das heißt, ich pflanze sie mindestens alle zwei Jahre um und beschneide die Wurzeln." Auf diese Art wird sie dicht und kompakt, und der Baum ist bestens darauf vorbereitet, andernorts eingepflanzt zu werden. Unbehandelt bekämen Tannen eine Pfahlwurzel und würden sich kaum noch verpflanzen lassen.

Baum-Wurzeln sind empfindlich

"Deshalb geht es bei den Bäumchen mit Ballen erst bei 45 Euro los", sagt er. Dafür ist die Auswahl größer: Es gibt die schon fast plüschartig dichten Korea-Tannen, die blaugrünen Colorado-Tannen oder auch die schnellwachsende, preiswerte serbische Fichte - "der perfekte Weihnachtsbaum für den Vorgarten."

Für das Wohnzimmer allerdings sind sie nur bedingt geeignet. "Die Bäume sind temperaturempfindlich. Von 25 Grad in der Stube zu Minusgraden in Garten - das vertragen sie nicht", sagt Schurich. Wer die Ballenbäume vor dem Auspflanzen als Weihnachtsbaum nutzen will, sollte sie entweder gleich so kalt wie möglich stellen - etwa auf die Terrasse oder den Wintergarten - oder später schrittweise an den kälteren Standort gewöhnen.

Fürs Auspflanzen die Wohnzimmerzeit kurz halten

"Wir haben auch getopfte Weihnachtsbäume, aber das ist keine Baumschulenware", sagt Peggy Faust, die Inhaberin der Gärtnerei Nitzold in Freital. Sie würden nur mit viel Pflege den Umzug nach draußen überstehen. Ihre Gärtnerei fährt bis einschließlich dem 24. Dezember zu großer Form auf: "Hier steht alles voller Adventsgestecke, Sträuße und Weihnachtsdeko." Bäume gibt es ab 1,50 Meter. "Wenn man frisch geschnittene Bäume gleich ins Wasser stellt, halten die auch mindestens 14 Tage." Die im Topf haben den Vorteil, dass sie keinen Ständer brauchen. "Wer sie wirklich auspflanzen will, sollte sie wirklich nur ganz kurze Zeit ins Wohnzimmer nehmen."

Die geschnittenen Blaufichten und Nordmanntannen, die die Gärtnerei außerdem im Angebot hat, kommen aus dem Sauerland. "Wir suchen dort selbst die besten Bäume auf der Plantage aus und schauen, dass wir auch welche bis 3,50 Meter Höhe dabei haben", sagt Faust. Manche haben so hohe Wohnstuben, manche wollen den Vorraum einer Kirche oder einer Schule schmücken - dann ist es gut zu wissen, wo man solch ein Exemplar herbekommt. "Die mittlere Größe kostet bei uns 35 Euro", sagt Faust.

Lieferservice in Tharandt, Freital und Höckendorf

Bei Blumen-Röhringer mit Filialen im Freitaler Weißeritzpark, in Tharandt und in der Höckendorfer Theler-Passage kosten die Nordmanntannen je nach Größe zwischen 22 und 65 Euro. Dazu gibt es einen besonderen Service: "Wir liefern die Bäume auch an", sagt Inhaberin Pia Leuteritz. "In den Orten selbst kostenlos, für weitere Wege nach Absprache."

Von einem der Weihnachtsbaumverkäufer gibt es auch noch einen Tipp für alle, die den Baum zu Hause in eine Halterung mit Wasserreservoir stellen wollen: Vorsicht beim Anspitzen! Weil die Bäume unter der Rinde das Wasser ziehen, sollte sie mit im Wasser stehen.