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Am früheren Todesstreifen entsteht Deutschlands größtes Biotop

Brennersgrün. Der Bund will die rund 18000 Hektar „Grünes Band“-Flächen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze bis spätestens Ende 2009 an die neun Anrainerländer übertragen. Dies kündigte Bundesumweltminister...

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Brennersgrün. Der Bund will die rund 18000 Hektar „Grünes Band“-Flächen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze bis spätestens Ende 2009 an die neun Anrainerländer übertragen. Dies kündigte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) am Freitag in Brennersgrün (Kreis Saalfeld-Rudolstadt) bei einem Besuch des „Grünen Bandes“ zwischen Thüringen und Bayern an.

Der knapp 1400 Kilometer lange Streifen ist Deutschlands größter zusammenhängender Biotopverbund mit mehr als 600 gefährdeten Tier-und Pflanzenarten. Thüringen wird als Bundesland mit der größten Fläche das Gebiet bereits in diesem Herbst zurückerhalten.

Umweltminister Gabriel sprach von einem „einmaligen Schatz“ Deutschlands entlang des einstigen Todesstreifens der DDR. „Mit der Flächenübertragung wird ein jahrelanger Finanzstreit zwischen dem Bund und den neun Bundesländern – darunter Sachsen – behoben.

„Wir erleben hier einen Ort der Erinnerung, eine Erinnerungslandschaft, die ein lebendiges ökologisches Denkmal für die jüngere deutsche Geschichte ist und immer auch den brutalen Riss wachhalten wird, der einst durch Deutschland ging“, sagte Kai Frobel, bundesweiter Projektleiter bei der Umweltorganisation BUND. „Hier können wir noch Spuren der Vergangenheit sehen.“ Deshalb sollen auch die wenigen, noch nicht abgerissenen Wachtürme der DDR-Grenztruppen, Betonplattenwege und Zaunreste im „Grünen Band“ erhalten werden. (dpa)