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Andrang bei Markteröffnung

In Reichenbach öffnet die ostfriesische Kette „Wreesmann“ eine Sonderposten-Filiale für Haus, Hof und Garten.

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© C. Junghanß

Von Constanze Junghanss

Reichenbach. Zur Eröffnung des neuen Sonderpostenmarktes „Wreesmann“ in Reichenbach im ehemaligen Netto-Gebäude werden die Parkplätze rar. Auch auf einen Einkaufswagen muss man ein Weilchen warten. Mit einem großen Interesse hat das Unternehmen mit seinem Hauptsitz in Ostfriesland auch gerechnet. Neben fünf Festangestellten und einer Pauschalkraft sind noch weitere vier Helfer aus anderen Filialen am ersten Tag mit dabei. „Wir können über den Start in Reichenbach sehr zufrieden sein“, sagt der Lausitzer Bereichsleiter Torsten Radoy. Auch er packt mit an, sortiert die Gartenpflanzen wieder neu, deren Reihen sich minütlich lichten.

Die Pflanzen sind draußen in offenen Containern aufgebaut. Denn mit der Übernahme des Objekts wurde zusätzlich der Außenbereich als Verkaufsfläche eingebunden. Dafür sind einige Parkplätze verschwunden. Saisonale Gartenwaren von der Blumenerde bis zur Hollywoodschaukel sind nun hier zu finden.

Durch den Einzug der Sonderpostenfiliale in das Markgebäude, in dem sich bis Anfang Dezember „Netto“ befand, hat der Leerstand nur vier Monate gedauert. „Netto“ ist in einen Neubau in Marktplatznähe gezogen und hat sich dort vergrößert. Einige Verkäuferinnen vom alten „Netto“ haben arbeiten nun bei „Wreesmann“. Damit gibt es in Reichenbach neben den zwei Discountern „Penny“ und „Netto“ auch wieder einen großen Sonderpostenmarkt. Das Gebäude wurde in den vergangenen Wochen renoviert, erhielt unter anderem einen neuen Anstrich. Das freut Einheimische und Leute aus der Umgebung. „Endlich haben wir so einen Markt mit einem wirklich umfangreichen Angebot in der Nähe“, sagt Kerstin Klare aus Deutsch-Paulsdorf. Sie gibt aber auch zu bedenken, dass der Markt für einige kleine Gewerbetreibende in der Stadt zur Konkurrenz werden könnte. Der Bauernladen von Gerd Richter auf der Paulsdorfer Straße zum Beispiel. Auch im Bauernladen gibt es Garten- und Haushaltsbedarf. „Wir bringen die Sachen bei Bedarf aber auch nach Hause und besorgen das, was die Kundschaft benötigt, auf Wunsch“, sagt der Inhaber. Seine Gefühle seien dennoch gemischt.

Abwarten, wie sich das Kaufverhalten entwickelt, will auch „Blumen-Fee“ Annett Maiwald auf dem Marktplatz. „Ich hoffe natürlich, dass meine Kunden weiter gern auf das Individuelle und die Beratung zurückgreifen“, sagt sie. Andererseits wird der Sonderpostenmarkt insgesamt mehr Kunden zum Einkaufen in die Kleinstadt ziehen, vermuten Kunden wie die Görlitzer Familie Rogowski. Die hat sich das schon fest vorgenommen, da der Weg lohnenswert sei. „Für eine doch eher kleine Stadt ist diese Eröffnung eine Belebung“, sagt das Ehepaar. Elke Pietsch aus Reichenbach sieht das genauso. Zumal auch der Jesche-Bäcker schräg gegenüber neuen Zulauf bekommen könnte. Und ebenso der Schuh- und der Getränkeladen neben „Penny“. Diese Geschäfte sind nur wenige Schritte entfernt. Den Befürchtungen von Einheimischen, „Wreesmann“ würde sich nur auf Zeit in Reichenbach ansiedeln, widerspricht Bereichsleiter Torsten Radoy . Der Standort sei langfristig geplant worden. Zu dem Aktionshaus gehören in Sachsen 21 Filialen, die nächstgelegenen in Oderwitz und Rodewitz/Spree. Die Firma will ihr Filialnetz bis zur polnischen Grenze verdichten. Deshalb sucht sie Standorte, so wie in Reichenbach, mit mindestens 4.000 Einwohnern im ländlichen Umfeld und mit Bedarf an so einem Nahversorger.