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Anfängliche Befürchtungen haben sich nicht bestätigt

In knapp drei Prozent der Wohnungen der WBV Coswig leben Flüchtlinge.

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© Symbolbild/dpa

Coswig. Über das Vermieten an geflüchtete Menschen hat die SZ mit Geschäftsführerin Pia Engel von der WBV Wohnbau- und Verwaltungs-GmbH Coswig gesprochen.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht bei der Vergabe von Wohnraum an ausländische Mieter, speziell auch an Flüchtlinge?

Wir haben eine gute Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Meißen, der Diakonie, den Asylbewerbern und den Paten vom Verein bzw. der Initiative Coswig Ort der Vielfalt e.V., wo ich auch selbst im Vorstand als Schatzmeisterin mitarbeite. Somit gibt es bei uns kurze Wege in der Vermittlung der Wohnungen.

Kommt es in jüngster Zeit verstärkt vor, dass dafür Wohnungen gebraucht werden?

Ich kann nicht erkennen, dass dies verstärkt vorkommt, wir haben zurzeit 37 Wohnungen an bewilligte Asylbewerber vermietet und 25 Wohnungen an das Landratsamt (LRA) Meißen direkt, das heißt, hier fehlt noch der Bescheid für das Bleiberecht. Wer aus den 25 LRA-Wohnungen eine neue Wohnung benötigt, der wird bei uns auch, wenn gewünscht und möglich, versorgt. Wir haben einen Wohnungsbestand von 2 231 Wohnungen. 62 Wohnungen Asyl sind 2,78 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes.

Gab es dabei schon mal Schwierigkeiten, sowohl was den Zustand der Wohnung als auch das Verhältnis zu den Nachbarn betraf?

Es gab natürlich auch Schwierigkeiten am Anfang. Wir vermieten seit 2012 bereits an Asylbewerber, das heißt, die große Welle 2015 war nicht mehr das Problem für uns, da gab es Verständigungsprobleme, Abstimmungsprobleme, da die Paten fehlten – die Initiative/Verein ist erst Anfang 2015 ins Leben gerufen worden. Bei der Mülltrennung und Wie-Wäsche-Aufhängen gab es Anfangsprobleme, aber das ist vorbei. Und diese Probleme haben auch deutsche Mieter. In manchen Häusern gibt es jetzt sogar mehr Nachbarschaftshilfe, die Asylbewerber gehen zum Beispiel mit einkaufen für die Omi, und sie passt auf die Kinder auf. Die anfänglichen Befürchtungen haben sich in Coswig nicht bestätigt.

Wie konnte das geklärt werden?

Vieles wurde über die Paten, das LRA bzw. die Diakonie geklärt, welche auch Dolmetscher an der Hand haben.

Gespräch: Ines Scholze-Luft