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Anwohnern graut vor Sperrung

Weshalb die Einschränkung des Butterberges notwendig ist, wird in einem Schreiben erklärt. Die Betroffenen bleiben mit vielen Fragen zurück.

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Wolfgang Pönisch lebt schon seit vielen Jahrzehnten auf dem Butterberg. Jetzt soll die obere Zufahrt für voraussichtlich zwei Wochen gesperrt werden. Das bringt Probleme mit sich.
Wolfgang Pönisch lebt schon seit vielen Jahrzehnten auf dem Butterberg. Jetzt soll die obere Zufahrt für voraussichtlich zwei Wochen gesperrt werden. Das bringt Probleme mit sich. © Dietmar Thomas

Hartha. Ab Montag ist die obere Zufahrt zum Butterberg gesperrt. Diese Nachricht erhielten die Anwohner in dieser Woche. „Die Sperrung ist notwendig, weil an der Fassaden-Nordseite die Fensterbretter des Verwaltungsgebäudes erneuert werden müssen. In diesem Gebäude ist unsere Entwicklung angesiedelt“, sagte Folke Heyer, Pressesprecher der Rheinmetall Automotive AG, zu der auch Pierburg Pump Technology gehört. Bedingt durch die Größe der dabei eingesetzten Baufahrzeuge sei aus heutiger Sicht leider eine Vollsperrung dieses Bereiches notwendig. Bei der Stadt Hartha wurde eine entsprechende verkehrsrechtliche Genehmigung eingeholt.

Die sieht vor, dass der gesamte Verkehr über die sehr enge untere Zufahrt abgewickelt werden soll. Bisher gingen die Anwohner des Butterberges davon aus, dass das auch die Fußgänger betrifft. Für manche von ihnen verlängert sich der Fußweg erheblich um mehrere hundert Meter. „Und gefährlicher wird es auch“, so Anwohner Wolfgang Pönisch. „Dem ist nicht so. Die Vollsperrung gilt nur für Fahrzeuge“, sagte Bauamtsleiter Ronald Fischer. Auch so haben die Anwohner einige Bedenken. „Wenn es sich bei dieser Regelung nur um einen Tag handeln würde, wäre das kein Problem“, sagte Wolfgang Pönisch. Doch die Sperrung ist laut dem Handzettel, den die Bürger erhielten, für einen Zeitraum von 14 Tagen in der Zeit von 7 bis 16 Uhr geplant.

„Wenn die Stadt eine solche Genehmigung erteilt, hätte sie uns auch einmal vorab informieren können. Wir hätten uns eine Zusammenkunft gewünscht, bei der wir auf die Probleme, die diese Sperrung mit sich bringt, aufmerksam hätten machen können“, so Pönisch. Klar klinge es einfach, die untere Zufahrt zu nutzten. Doch das ist es eben nicht. Die Anwohner erhielten zum Beispiel keine Information, was mit der Entsorgung ihrer Tonnen wird. Ein Müllfahrzeug kann zwar die Grundstücke anfahren, aber nur sehr schwierig im unteren Bereich wenden. Zuvor müsste es den Butterberg rückwärts runterfahren.

„Wir haben mit der Entsorgungsgesellschaft gesprochen. Entweder das Fahrzeug kommt schon vor 7 Uhr oder nach 16 Uhr. Die Anwohner können ihre Tonnen wie gewohnt herausstellen“, sagte der Bauamtsleiter. Auch der Winterdienst sei, falls benötigt, gesichert.

Die untere Zufahrt, auf der nun der gesamte Verkehr rollt, ist sehr eng. Im Begegnungsfall muss ein Fahrzeug zurückfahren.
Die untere Zufahrt, auf der nun der gesamte Verkehr rollt, ist sehr eng. Im Begegnungsfall muss ein Fahrzeug zurückfahren. © Dietmar Thomas

Ein weiteres Problem sehen manche Anwohner in der schmalen unteren Zu- und Ausfahrt. Ein Begegnungsverkehr ist nicht möglich. Das heißt, dass es wegen der Sperrung öfter dazu kommen kann, dass sich zwei Fahrzeuge gegenüberstehen. Eins muss dann rückwärts fahren. Auch das könnte für manchen älteren Kraftfahrer ein Problem werden, ist sich Pönisch sicher. Und wenn noch Schnee dazukäme, was durchaus möglich ist, dann sei das Chaos perfekt. Eine Ampelregelung wäre da die sicherste und praktischste Lösung. Doch die ist nicht vorgesehen. „Dazu ist das Verkehrsaufkommen zu gering. Auch bisher gab es keine Regelung für die untere Zufahrt“, so Fischer.

Wolfgang Pönisch hofft, dass zumindest von der Stadt darauf geachtet wird, dass die Autos nicht bis direkt an die Einfahrt parken. Auch wenn diese Flächen markiert seien, so würden sich doch nicht alle Kraftfahrer daran halten.

Pönisch hat auch versucht, mit verantwortlichen Mitarbeitern von Pierburg Pump Technology zu sprechen, um auf die Probleme aufmerksam zu machen. Doch die seien als Lappalie abgetan worden.

„Wir hoffen, dass es nicht zu schwerwiegenden Behinderungen kommt und versuchen, die Arbeiten schnellstmöglich abzuschließen, um eine etwaige Beeinträchtigung so gering wie möglich zu halten“, sagte Folke Heyer. Allerdings müsse auf die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen der Arbeiten geachtet werden.