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Das Ende der beerdigten Geldscheine im Harz | Teil 2

Die Staatsbank der DDR fuhr ca. 300 Tonnen Papiergeldscheine in den Stollen bei Halberstadt zum Verrotten ein. Doch was steckte dahinter? Lesen Sie hier Teil 2 der Geschichte.

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Teil 1 können Sie hier nachlesen.

Stinkende Geldscheine

Was damals nur „Offiziellen“ bekannt war ist die Tatsache, dass die Mitarbeiter der Staatsbank kurz vor dem gezielten Auffüllen des Depots mit Kies, noch ordentlich Buttersäure über die ausgedienten Geldscheine gekippt hatten. Der Kontrollgang bestätigte die Annahme der Experten, auch dort unten gab es „Mauerspechte“, welche ein großes Loch in den Stahlbeton gemeißelt hatten und anscheinend gegen den beißenden Geruch von Buttersäure immun waren.

Außerdem musste man nun zugeben, dass die Geldscheine nicht verrotten wollten und Karl Marx noch immer auf einen druckfrischen 100-Mark-Schein die Betrachter anlächelte. Ein völlig luftdichter Raum hatte die Geldmengen nicht erledigt, sondern konserviert! Nur die „oberen Lagen“ waren durch Kies und Säure nicht mehr als „kassenfrisch“ zu bezeichnen, diese waren eher etwas rötlich gefärbt.

Es begann eine deutschlandweit ausgedehnte Fahndung nach den Tätern, dabei kam es auch zu Durchsuchungen, die immer wieder „stinkendes Geld“ an das Tageslicht brachten. Der geheime Stollen bei Halberstadt war vermutlich ein Besuchermagnet geworden. Die „Mauerspechte“ vom Harz wurden schnell gefasst, denn man musste sich nicht lange auf die Lauer legen. Zwei junge Männer wurden zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, denn das Gericht war nicht davon überzeugt, dass diese beiden alleine ein so gewaltiges Loch in die dicke Mauer gehackt hatten. Die Diebe hätten dazu schweres Gerät gebraucht! Allerdings blieb die Suche nach weiteren Dieben erfolglos und wurde später abgebrochen.

Ein neuer Mauerfall und das Ende

Fakt war auf alle Fälle, dass dort unten keine Ruhe eingekehrt war und man schnell zu einer Lösung kommen musste.

Die KfW-Bankengruppe handelte flink und verkündete in den Medien: „Das Geld muss verschwinden, diesmal für immer. Wir wollten eine endgültige Lösung und den Mythos des vergrabenen Schatzes ein für alle Mal beenden".

Man beschloss also einen „zweiten Mauerfall“. Von März bis Juni 2002 wurde der aus Stahlbeton bestehende Schutzwall vor dem DDR-Geldberg abgerissen. Die Banknoten wurden exhumiert, von Sand und Erde befreit und in 298 Stahlcontainer verpackt. Dann ging alles gut bewacht auf „seinen letzten Gang“ nach Niedersachsen. Dort wurden zum ersten Mal Banknoten mit normalem Hausmüll vermischt und endgültig verbrannt.

„Pecunia non olet“, Geld stinkt nicht, sagt der Lateiner. Nachweislich soll aber dieses Geld, dank der Buttersäure, doch gestunken haben! Ob sich damals die umliegende Bevölkerung in der Nähe der Verbrennungsanlage von Niedersachsen, über eine zeitweilige Geruchsbelästigung beschwert hat, ist allerdings nie bekannt geworden.

- Reiner Graff -

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© Autoren: Jörg Schaldach, Kristina Ruppert

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