Die Ausbildung zum Tierpfleger im Dresdner Zoo: 3 Azubis packen aus

Anlagen reinigen und sehr viel beobachten: Das sind die wichtigsten Aufgaben von Zoo-Azubis im ersten Ausbildungsjahr. „So lernen sie, am Verhalten der Tiere zu erkennen, ob alles sicher ist und ob ihre Schützlinge sich wohlfühlen“, sagt Zooinspektor Helmar Pohle. Auch Fütterungen und Trainings von ungefährlichen Tierarten sind Lehrinhalte im ersten Jahr. „Natürlich immer nur in Absprache mit den jeweiligen Tierpflegern“, so Pohle weiter.
25 Fachberichte
Wie gut sie ihr theoretisches Wissen aus der Berufsschule und ihre Beobachtungen im Zoo miteinander verknüpfen können, haben Linda Draßdo, Max Schrader und Robert Werder gerade wieder in einem Fachbericht bewiesen. Aus einem Themenpool können sie dabei selbst eine Aufgabe vorschlagen. So hat sich Max beispielsweise mit der Fütterung und Eingewöhnung von Sattelstörchen befasst.
„In den drei Ausbildungsjahren schreiben die angehenden Tierpfleger insgesamt 25 solcher Berichte“, erläutert Pohle. „Sie orientieren sich an den Prüfungsinhalten und werden mit der Zeit immer anspruchsvoller.“ Am Ende stehen Arbeiten zum Sozialverhalten hochentwickelter Tiere wie der Menschenaffen.
So weit sind Linda, Max und Robert allerdings noch nicht, denn sie haben gerade ihr erstes Ausbildungsjahr hinter sich. Jeder von ihnen hat bisher mindestens zwei Reviere näher kennengelernt – alle drei waren schon bei den Huftieren und in der Futtermeisterei. „Bis zum Ende ihrer Ausbildung werden sie alle acht Reviere durchlaufen haben“, so Pohle. „Wie lange sie jeweils bleiben, hängt von der Größe des Reviers und vom individuellen Lernfortschritt ab.“ Mit zunehmender Erfahrung übernehmen die jungen Leute dann auch immer mehr Verantwortung: Im zweiten und dritten Jahr werden sie schrittweise unter anderem ans Umsperren und an Besonderheiten bei Futterplänen herangeführt.
In den sechswöchigen Praxisblöcken im Zoo Dresden ist Helmar Pohle ständiger Ansprechpartner für die Azubis. Er überprüft die in den Revieren vermittelten Lehrinhalte und weist die jungen Leute selbst in Themen wie Fangmethoden, Transport und Gehegegestaltung ein. Selbst der Fototermin bei den Nasenbären wird genutzt, um Hinweise zu Futter und Verhalten der kleinen Raubtiere zu geben. Ihr theoretisches Rüstzeug bekommen die jungen Leute in zweiwöchigen Theorieblöcken an der Peter-Lenné-Schule in Berlin-Zehlendorf.
Bewusst entschieden
Für ihren künftigen Beruf haben sich Linda, Max und Robert sehr bewusst entschieden: Als KfZ-Mechatroniker und Maschinenbauingenieur hatten die beiden jungen Männer zuvor sogar schon andere Ausbildungen abgeschlossen. Doch ebenso wie bei Linda setzte sich am Ende die Tierliebe durch. Um sicherzugehen, dass diese dem Alltag auch tatsächlich standhält, absolvierten Linda und Robert ein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Zoo Dresden.„Für die drei Ausbildungsstellen gab es fast 200 Bewerber“, sagt der Zooinspektor. „Da sind Praktika und ein FÖJ natürlich von Vorteil.“ Doch es genüge nicht, solche Einsätze nachweisen zu können oder schon immer mit Tieren zu tun gehabt zu haben. „Am wichtigsten sind Beobachtungsgabe, Leidenschaft und Einfühlungsvermögen. Zudem sollten potenzielle Tierpfleger ruhig und verlässlich sein und ins Team passen.“
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