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Märchenklassiker erwacht zu neuem Leben

Am Boulevardtheater Dresden kommt im Dezember das singende, klingende Bäumchen auf die Bühne.

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Das Bäumchen wird nur singen, wenn die Prinzessin wahrhaft liebt.
Das Bäumchen wird nur singen, wenn die Prinzessin wahrhaft liebt. © PR / Robert Jentzsch / Boulevardtheater Dresden

„Ich verlange mehr von einem Freier!“ schallt es über die Probebühne. Der Satz von Schauspielerin Eva Schütz hat gesessen, alle zucken zusammen. Nur der junge Prinz ihr gegenüber antwortet mit einem Lächeln: „Was wünscht Ihr Euch denn?“. Sie zögert: „Ich will ... Das singende, klingende Bäumchen!“

Gespannte Ruhe erfüllt den Raum. Die Schauspieler sehen sich an, dann plötzlich muss Volkmar Leif Gilbert laut lachen und sagt „Es tut mir leid, aber sie schaut so lustig!“ Regisseur Olaf Becker unterbricht grinsend die Probe. „Kaffeepause!“

Während dieser spricht er mit uns über die magisch-schöne Geschichte vom singenden, klingenden Bäumchen. „Bei uns steht der Spaß nicht nur für die Darsteller, sondern auch fürs Publikum an erster Stelle.“ Basierend auf dem DEFA-Film von 1957 inszeniert Olaf Becker Szenen, Kostüme und Maskeraden ganz nah am Original und mit viel Liebe zum Detail.

Prinzessin Tausendschön: Kann der Prinz ihr Herz erweichen?
Prinzessin Tausendschön: Kann der Prinz ihr Herz erweichen? © PR / Robert Jentzsch / Boulevardtheater Dresden

Im Zauberreich des bösen Zwerges

Die Handlung ist wohl bekannt: Erzählt wird seit jeher die Sage der schönen aber hochnäsigen Prinzessin, um die ein junger Prinz wirbt. Als sie von ihm das singende, klingende Bäumchen fordert, macht dieser sich auf, das Wunderbäumchen zu finden. Verschlungene Pfade führen ihn in das Zauberreich eines bösen Zwerges, der ihm das Bäumchen gibt. Doch es wird nur singen und klingen, wenn die Prinzessin den Prinzen wahrhaft liebt. Sie aber weist ihn zurück und so erfüllt sich ein böser Zauber: Der Prinz verwandelt sich in einen Bären und muss fortan im Zauberreich des Zwerges leben. Auch Prinzessin Tausendschön wird in die Zauberwelt entführt und verliert dort ihre Schönheit. Fernab des väterlichen Schlosses, ihrer Anmut beraubt und allein mit einem Bär, gelangt sie nach und nach zu der Einsicht, dass eine gute Tat und wahre Liebe, immer mächtiger sind, als ein böser Zauber.

Man darf sich auf eine liebevolle Inszenierung freuen.
Man darf sich auf eine liebevolle Inszenierung freuen. © PR / Robert Jentzsch / Boulevardtheater Dresden

Bereits 2013, ein Jahr vor Eröffnung vom Boulevardtheater Dresden, brachte das Team das Märchen schon auf die Bühne. Das Ensemble hat mittlerweile gewechselt, dennoch werden die Zuschauer viele bekannte Gesichter wiedersehen: Volkmar Leif Gilbert spielt den Prinzen, der in einen Bär verwandelt wird, und ist vielen aus dem 80er-Jahre-Kultstück „Die Fete endet nie“ bekannt. Michael Kuhn („Die Olsenbande“) und Andreas Köhler („Azzurro“) teilen sich die Rolle des Hofmarschalls. Der kleinwüchsige Schauspieler Mick Morris Mehnert übernimmt die Rolle des bösen Zwerges. Er spielte am Boulevardtheater schon in „Schneewittchen“ und wurde als „Zwerg Nase“ im gleichnamigen ZDF-Märchenfilm einem breiten Publikum bekannt.

Prinzessin löst sich in Luft auf

Die Inszenierung war schon 2013 überaus erfolgreich, dennoch legen die Theatermacher noch einmal Hand an. Besonders bei der Musik wird kräftig nachgelegt. „Wir haben so tolle Sänger im Ensemble, das wollen wir natürlich nutzen!“, sagt Becker und ergänzt: „Wenn Eltern und Kinder gemeinsam lachen und staunen können, dann haben wir alles richtig gemacht.“ Dazu setzt er auch auf Effekte. „Wir werden unter anderem unsere Prinzessin vor den Augen der Zuschauer verschwinden lassen.“ Wie das geschieht, bleibt natürlich geheim, aber die Augen der Mitwirkenden glänzen wie die von Kindern, als Becker davon erzählt.

Regisseur Olaf Becker bringt die magisch-schöne Geschichte auf die Bühne.
Regisseur Olaf Becker bringt die magisch-schöne Geschichte auf die Bühne. © PR / Robert Jentzsch / Boulevardtheater Dresden

Überhaupt hat man auf dieser Probe das Gefühl, hier toben sich die Großen mal so richtig aus – dürfen und wollen wieder Kind sein. Eva Schütz bestätigt: „Es ist wunderbar, sich in Prinzessin Tausendschön zu verwandeln!“ Der Regisseur schaut auf die Uhr – das Zeichen für alle, weiter zu proben. Alle nehmen ihre Plätze ein und dann erfüllen Geigen den Raum. Eine liebliche Melodie zaubert schon nach den ersten Takten Gänsehaut auf den Rücken und plötzlich ist die karge Probebühne von Magie erfüllt. So, als ob sich gleich der große Vorhang öffnet …

Das singende, klingende Bäumchen

vom 1. bis 29. Dezember 2022 im Boulevardtheater Dresden

Tickets: 0351 26353526 und auf

www.boulevardtheater.de

Boulevardtheater Dresden
Maternistraße 17
01067 Dresden