Todesvorstellungen einzelner Altersgruppen

Bis zum 9. Lebensjahr entwickeln die Kleinen ein vermehrt sachliches Interesse am Thema „Tod“, da sie beginnen, ihre Umwelt in belebt und unbelebt einzuteilen. Sie begreifen, dass der Tod alle Lebewesen treffen kann. Sie entwickeln daher ein starkes Sicherheitsbedürfnis und Verlust- und Trennungsängste können entstehen. Hilfreich sind hier Gespräche über diese Ängste und Sorgen und das Vermitteln von verlässlicher Sicherheit. In diesem Alter können Kinder auch sehr gut in die Planung von Trauerfeierlichkeiten einbezogen werden.

Bis zum 12. Lebensjahr beginnen Kinder jetzt auch ein biologisches Interesse am Sterben zu entwickeln und sie fragen sich, was mit dem menschlichen Körper nach dem Tod geschieht. Diese Fragen münden auch häufig in eine Vorliebe für Gruselgeschichten oder Horrorszenarien. Tabu brechende Fragen, die den Zustand des Körpers nach dem Todesfall betreffen, sollten nicht ignoriert werden. Besuche auf dem Friedhof und das Gespräch über den Verstorbenen geben Kindern, die in diesem Alter einen Verlust erlitten haben, Sicherheit. Auch eine Umarmung kann in Tränensituationen helfen.

Jugendliche haben die gleichen Todesvorstellungen wie Erwachsene, gehen aber mit den Themen „eigener Tod“ oder „Selbstmord“ sehr intensiv um. Die Pubertät stellt hier einen wichtigen Einflussfaktor dar. Junge Menschen fühlen sich während dieser Entwicklungsphase manchmal allein gelassen, wenn sie an die Zukunft denken. Sie sind oft mit ihren Gefühlen überfordert und können ihnen nur schwer Ausdruck verleihen. Umso härter trifft sie in diesem Altersabschnitt eine Todesnachricht. Es ist zu empfehlen, dass sie an allen Trauerfeierlichkeiten teilnehmen. Außerdem sollten sie nicht daran gehindert werden, den in der Pubertät so wichtigen Kontakt zu Freunden und Mitschülern oder Freizeitaktivitäten alsbald wieder aufzunehmen.

Lesen Sie hier über die Vorstellung vom Tod unter den jüngeren Altersgruppen.

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