- Ein Kommentar vom Städtischen Bestattungswesen Meißen -

Die Weisheit ist zuerst betrachtet eine Gabe. Sie ist zwar auch das Ziel der gleichnamigen Tugend, aber ohne geistige Grundlagen würde sie ins Leere laufen. Nur der Wille zur Tugend ist nicht ausreichend.

Weisheit schließt Kenntnis der jeweiligen Materie mit ein. Dieses Wissen ist einmal von den Dingen geprägt, die man gelernt hat und auf der andererseits ein Teil der Lebenserfahrung sind.

Man muss das Wichtige vom Unwichtigen trennen. Inselbegabungen mögen Bewunderung in Ratesendungen hervorrufen. Lebensweisheiten, Zeitgeist, Verschwörungen und Ideologien gibt es gratis dazu. Wer viel weiß, muss also noch lange nicht so weise sein, um sein Leben lebenswert zu gestalten. Weisheit ist demnach keine bloße Wissensansammlung und streng genommen ist sie nicht einmal erlernbar. Die Weisheit sitzt eher im Herzen und ist eng mit dem Begriff der Liebe zu den Menschen und den Dingen verbunden.

Weisheit ist auch die Gabe, still zuhören zu können und zu erfahren, was der andere will. Kein Mensch ist wichtiger als ein anderer. Selbst unterschiedliche Ziele sind gleichrangig zu bewerten. Mag sein, dass manchen Menschen, Kraft ihres Amtes und ihres Wissens, eine Macht zugesprochen wird. Aber sie werden nur weise handeln, wenn der Begriff der Menschlichkeit alle Handlungen durchzieht.

An dieser Stelle treten die Lebensziele in Erscheinung, zwischen denen man abwägen muss. Das kann der Beruf sein, weil er die materielle Grundlage für die Existenz ist. Wenn dabei die Arbeit Spaß macht, und nicht zur Last fällt, nimmt man die vielen Stunden entspannender wahr. Familiäre Ziele sind anstrebenswert, denn sie geben das stabile Fundament und bieten den Rückzugsraum im Leben. Vor allem bei diesen beiden Dingen soll man weise handeln. Das funktioniert am besten, wenn man sich dabei nicht zu wichtig nimmt, sondern sich gleichberechtigt, selbst wenn eine Macht verleihen wurde, mit einbringt.

Dann kommen noch die angenehmen Seiten des Lebens hinzu. Die Angebote sind vielfältig, zwischen denen man sich entscheiden muss. Sport, Gesundheit, Freizeitangebote, Beziehungen, Urlaub sind angenehm. Die Hauptsache ist, dass man in dieser Fülle die Orientierung behält und sich seinen eigenen Blickwinkel zunutze macht.

In den vielen Märchen, die auf der ganzen Welt erzählt werden, siegt der Weise, der das Verständnis dafür aufbrachte, nicht mit Geld und Macht zu agieren. Selbst der Feind wird nicht zwangsläufig getötet. Die dort handelnden Weisen, manchmal Wesire, Heiler, Schamanen oder anders genannt, fanden immer Wege zur Befriedung und zum Ausgleich gegensätzlicher Interessen.

Rache ist für die Weisen ein Fremdwort - Gerechtigkeit das Ziel. Zusätzlich verfügen die weisen Helden über ein großes Wissen, was sich auf alle Lebensbereiche bezieht und haben demnach ein notwendiges Maß an Bildung genossen und eine hervorragende Lebensschule durchlaufen.

Die Weisen haben sich immer eine Bedenkzeit erbeten, um sich nicht von Emotionen oder gar von den „Sieben Todsünden“ leiten zu lassen. So konnten sie besser über das Gut (das Richtige) oder Böse (das Falsche) entscheiden. Der Lösungsansatz kann nur lauten, dass man für alle Beteiligten eine optimale Entscheidung fällt, an der alle partizipieren und vor allem nicht der Ratgeber seinen Nutzen zieht, wie es heutzutage leider zu oft passiert.

Viele Menschen werden beim genaueren Hinsehen feststellen, dass ihnen nur wenige von den beratenden Menschen zur Seite standen, die gute Ratschläge erteilten und deren Hilfe richtig war.

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