- Kommentar vom Städtischen Bestattungswesen Meißen -

Zeit der Lebenserfahrung und Weisheit

Zwischen dem 77. und 84. Lebensjahr liegt das durchschnittliche Sterbealter. Hat man sich darauf vorbereitet? Sind die Familienunterlagen geordnet? Wissen die Angehörigen Bescheid, worauf es ankommt? Sicherlich wollen die Alten der nachfolgenden Generation viel Arbeit auf dem Friedhof ersparen. Doch liegt das auch im Interesse der Trauernden? Hat man gemeinsam darüber gesprochen oder denkt jeder, der andere wüsste auch ohne gewechselte Worte Bescheid? Gibt es einen Plan, wie es nach dem Tod des Partners für einen selbst weitergehen wird?

Wer Glück hat, dem sind noch einige Jahre an Lebensqualität gegeben. Die Lebenserfahrung erweist sich dabei als großer Schatz. Zum einen haben sich Verhaltensmuster herausgebildet, die den Alltag erleichtern und die Vergesslichkeit ein wenig neutralisieren. Andererseits kann man ein guter Ratgeber sind.

Gerade in diesem Alter werden sich die antrainierten Strategien auszahlen. Wenn der Alltag terminlich seit Jahrzehnten strukturiert ist, wird man weniger Probleme in Alter haben. Der Muskelabbau wird sich verzögern, wenn Übungsfolgen täglich wiederholt werden und so nicht in Vergessenheit geraten.

Ein großes Problem ist die realistische Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit. Das Führen eines Fahrzeuges wird schwieriger. Die Reaktionsfähigkeit sinkt. Kann man sich überhaupt noch dort orientieren, wo man hingefahren ist oder glaubte, hinfahren zu wollen? Aber ein Fahrzeug hebt die Lebensqualität. Man bleibt mobil.

Bei der Forderung nach Fahrprüfungen für Senioren sollte sich jeder den Spiegel vor das eigene Gesicht halten. Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer jedes Alters würde in Theorie glatt durchfallen und wäre bei einer praktischen Fahrstunde der permanenten Kritik des Fahrlehrers ausgesetzt. Wären Sie nach dem ernüchternden Ergebnis bereit, Ihren Führerschein freiwillig abzugeben? Warum nicht, wenn Sie es von anderen verlangen?

Oder nehmen wir das Beispiel Wohnen: Es ist sehr schwer, Gewohntes aufzugeben und auf Dinge, an denen man hängt, zu verzichten. Der Schritt ins betreute Wohnen mag aus Sicht der Jüngeren logisch erscheinen und das Leben der älteren Angehörigen erleichtern. Es ist immer leicht, durchaus berechtigte Forderungen an andere zu stellen. Aber diesen Schritt selber zu gehen, ist viel schwieriger.

Im Alter haben die Menschen andere Bedürfnisse. Der Wunsch, in der gewohnten Umgebung zu bleiben, ist zu verstehen. Selbst die modernen Alten-WGs werden ein Großstadtphänomen bleiben. So schnell stellt man sich nicht mehr um. Es ist vielmehr die Regel, dass Menschen so lange wie möglich in den eigenen Räumen leben wollen und trotzdem den Wunsch haben, sich sicher zu fühlen. Die Großfamilie ist Vergangenheit. Also muss diesem Bedürfnis anders Rechnung getragen werden.

Es ist für die Familienmitglieder ein schweres Stück Arbeit, bei den Älteren das nötige Verständnis dafür zu wecken, dass sich auch die Jüngeren Sorgen machen.

Manchen gelingt dieser Schritt… und wenn nicht? Dann muss man es leider drauf ankommen lassen. Der Notarzt wird die Entscheidungen treffen, ohne ständig zu fragen. Das wird eine schwere Entscheidung. Nicht jeder kann sie verstehen.

Lesen Sie hier Teil 1 über den Altersbereich 0 bis 7 Jahre.

Lesen Sie hier Teil 2 über den Altersbereich 7 bis 14 Jahre.

Lesen Sie hier Teil 3 über den Altersbereich 14 bis 21 Jahre.

Lesen Sie hier Teil 4 über den Altersbereich 21 bis 28 Jahre.

Lesen Sie hier Teil 5 über den Altersbereich 28 bis 35 Jahre.

Lesen Sie hier Teil 6 über den Altersbereich 35 bis 42 Jahre.

Lesen Sie hier Teil 7 über den Altersbereich 42 bis 49 Jahre.

Lesen Sie hier Teil 8 über den Altersbereich 49 bis 56 Jahre.

Lesen Sie hier Teil 9 über den Altersbereich 56 bis 63 Jahre.

Lesen Sie hier Teil 10 über den Altersbereich 63 bis 70 Jahre.

Lesen Sie hier Teil 11 über den Altersbereich 70 bis 77 Jahre.

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