Wenn das Deutsche Hygiene-Museum am kommenden Wochenende wieder zum Schaufenster der Gegenwartskunst in Dresden wird, dann bietet das in aller erster Linie die Gelegenheit, unfassbar viele Zeichnungen, Grafiken, Gemälde, Fotografien, aber auch Objekte aus unterschiedlichsten Materialien an einem Ort konzentriert bestaunen zu können. Insgesamt 130 bildende Künstler:innen, darunter auch Produzentengalerien und Off-Spaces sowie Studierende der Hochschule für Bildende Künste Dresden präsentieren sich dort an 75 Ständen.
Mit dieser bereits 2012 aus der Taufe gehobenen und inzwischen im Biennale-Takt durchgeführten Veranstaltung hat der Künstlerbund Dresden ein Verkaufs- und Kontaktforum geschaffen, das Künstler:innen ermöglicht, sich mit ihren frischen Arbeiten ganz persönlich zu präsentieren und darüber hinaus auch mit dem Publikum in Kontakt zu treten. Das ist bei den großen Kunstmessen wie der Art Basel oder Art Cologne nicht möglich, wo Galerien verkaufen und natürlich auch ihren Gewinn mit einkalkulieren.
Auch persönliche Gespräche über die Kunst und die Welt sind erlaubt und gewünscht. Neben dem visuellen Genuss tragen sie zum besonderen Charme der Messe bei, wie bereits ein gerade veröffentlichter Podcast des Dresdner Journalisten Jens Trocha deutlich macht. Er hat im Vorfeld der Messe mit sechs Ausstellenden gesprochen. In seiner 30-minütigen Unterhaltung gibt er einen kleinen Vorgeschmack.
DIE SONDERAUSSTELLUNG | Während der gesamten Öffnungszeit:
Anlässlich der großen Schau „VEB Museum. Das Deutsche Hygiene-Museum in der DDR“ zeigt die KÜNSTLERMESSE die Sonderausstellung „TRANSITIONEN. Zu Wirkungen gesellschaftlicher Umbrüche im künstlerischen Werk“
Die Ausreise aus der DDR oder deren Ende 1990 bedeuteten auch für bildende Künstler:innen eine Zäsur. Welche Wirkungen gab es auf deren Kunst? In einem Prequel zur großen Ausstellung in der motorenhalle @riesaefau im Herbst werden Werke von Petra Kasten und Klaus Dennhardt gezeigt und diskutiert. Auch Sie sind eingeladen, aus dieser Zeit und von Ihrer Kunst zu berichten!
Podiumsdiskussion zur Sonderausstellung | Samstag, 23.03.2024, 19 – 21 Uhr | Kleiner Saal Vom Kopf auf die Füße und wieder zurück? Systembruch um 1990 in der Dresdner Kunst:
Wie haben in den Jahren vor und nach 1990 Künstler:innen und im Kunstsystem Engagierte die fundamentalen Veränderungen erlebt, wie verließen sie in ihrem Werk ein Land, meist ohne sich fortzubewegen. Wie reagierten Künstler:innen, die vor dem Mauerfall 1989 in den Westen gingen. In welcher Weise wurde die Geschichte des DHMD von diesen Eruptionen tangiert? Welche Rolle spielte Kunst von und nach 1989 im Betrieb und Ausstellungswesen des Museums?
Seit ca. 1993 wurden zahlreiche Interviews mit Protagonist:innen geführt, Kunstwerke, aber auch Entwicklungen analysiert, Geschichte und Geschichten aufgearbeitet. Nach einer Einführung durch Frank Eckhardt (riese efau) gehen die Kuratorin der Ausstellung VEB Museum Dr. Sandra Mühlenberend sowie Silke Wagler (Kunstfonds SKD), Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg (TUD, Kunstsoziologe) und die Künstler:innen Petra Kasten und Klaus Dennhardt diesen Fragen nach.
Moderation: Gwendolin Kremer (Kustodie der TU Dresden)
DER FILM | KMDD-Forum | samstags durchgehend, am Sonntag um 10.30 Uhr mit anschließendem Publikumsgespräch:
Welche Rolle spielt Kunst in Zeit von Krisen und Kriegen? Seit Beginn der russischen Großoffensive in der Ukraine beobachtet der Dresdner Künstler Dirk Großer die Bewegungen in der ukrainischen Kulturszene. Er besuchte Künstler in der Ukraine und führte mit ihnen Interviews. Sein auf diese Weise entstandener experimenteller Dokumentarfilm LET’S LEAVE IT FOR BETTER TIMES (87 min, 2024) ist während der Messe im KMDD-Forum zu sehen.
Künstlerische
Existenz heute – neue Chancen im digitalen Wandel
Kann man über digitale Kanäle tatsächlich gut kommunizieren und dies auch
über Kunst? Hilft diese Kommunikation, die eigenen künstlerischen Arbeiten
bekannter zu machen oder sogar zu verkaufen?
Prof. Simon Meier-Vieracker (TU Dresden) stellt in diesem Talk Entwicklungen, Trends und Strategien der Kommunikation in den sozialen Medien sowie deren Besonderheiten vor. Insbesondere geht er der Frage nach, was guten Content ausmacht und woran wir ihn erkennen.
Sophia Pompéry (Künstlerin) stellt den Aspekt der aktuellen digitalen Wende für Kunstschaffende und den Direktvertrieb vor. Außerdem bringt sie Zahlen mit, die das digitale Kaufverhalten von Kunstliebhaber:innen dokumentieren.
DAS KINDERPROGRAMM | 2. OG hinter der Bistro-Lounge | Samstag & Sonntag, 14 – 17 Uhr:
Was bei einem großen Möbelhersteller das Bällebad ist, ist bei der KÜNSTLERMESSE die Mobile Druckwerkstatt des Vereins Buchkinder e.V.: Im 1. OG neben der Bistro-Lounge sind Kinder ab 5 Jahren herzlich willkommen, ohne elterliche Aufsicht einen Linolschnitt auszuprobieren.
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Ausführliche Informationen zu Veranstaltungen im Rahmenprogramm finden Sie hier und auf Instagram @kb.dresden.
Morning Session: 6,00 €, gültig für Samstag oder Sonntag bis 1 Stunde nach Einlassbeginn.
Evening Session: 6,00 €,gültig nur für Samstag oder Sonntag ab 1,5 Stunden vor Messeschluss.
*Ermäßigungsberechtigt sind Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre, Bezieher:innen von Bürgergeld oder Wohngeld, Inhaber:innen des Dresden-Pass, Schüler:innen und Studierende, Rentner:innen, Mitglieder des Künstlerbund Dresden e.V.
**Das Familienticket ist gültig für 2 Erwachsene und Kinder/Jugendliche unter 16 Jahren, die alle aus dem gleichen Haushalt kommen.
Restkarten können, sofern noch vorhanden, auch in bar an der Tageskasse gekauft werden.
