Historische Premiere: Berühmter Prager Domschatz erstmals außerhalb Tschechiens in Dresden ausgestellt
Zum ersten Mal in seiner Geschichte wird der berühmte Prager Domschatz außerhalb seiner Heimat in Tschechien ausgestellt. Die Ausstellung "Fragmente der Erinnerung" in der Kunsthalle im Dresdner Lipsiusbau kombiniert Kunst- und Themenkomplexe, die Glauben, Kulturen und das Festhalten von Erinnerungen erforschen.
Der Prager Veitsdom: Ein Schatz der Jahrhunderte
Im Mittelpunkt dieser spannenden Sonderausstellung steht der Reliquienschatz des Prager Veitsdoms, eine der bedeutendsten Sammlungen von Glaubensobjekten, die über Jahrhunderte hinweg als heilig und wunderwirkend verehrt wurden. Mit über 500 Gegenständen, darunter Reliquien, sakrale Artefakte und liturgische Gewänder, ist dieser Schatz von unschätzbarem historischen und spirituellen Wert.
Die 125 in Dresden ausgestellten Objekte des Kirchenschatzes werden mit dem Bestand des Dresdner Grünen Gewölbes und zu drei zeitgenössischen Künstlern in Dialog gesetzt.
Edmund de Waal: Vergangenheit trifft auf Gegenwart
Die historische Sammlung des Domschatzes ist durch die christliche Erlösungshoffnung mit ihren Traditionen geprägt. Dazu bildet das keramische Werk des britischen Künstlers Edmund de Waal einen Gegensatz: Auch er schafft Sammlungen, doch sind seine Gefäße gleichsam abstrakte Schöpfungen, die mit feinsten Nuancen von Farbe, Form und Rhythmus Räume für Meditation und Reflexion bieten. Zentrum seines Projekts ist das zerstörte Meißner Porzellan Service der jüdischen Familie von Klemperer, welche 1938 aus Dresden fliehen musste. De Waal erwarb die Scherbensammlung und lies sie neu zusammensetzen. So entsteht ein Dialog aus Erinnerung und Artefakten.
Die rauen Kontraste von Josef Koudelkas Fotografien
Die großformatigen Schwarz-Weiß-Fotografien von Josef Koudelka bilden einen kraftvollen Kontrast zu den historischen Reliquiaren. Sie zeigen die Realität der durch die Errichtung der Mauer zwischen Israel und der palästinensischen Westbank zerschnittenen Landschaften – eben jener Region, in der die drei monotheistische Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam ihre Wurzeln und sakralen Stätten haben.
Julian Rosefeldts Film: Eine Reise durch die Menschheitsgeschichte
Der Film "In the Land of Drought" von Julian Rosefeldt lädt die Besucher ein, die menschliche Zivilisation und unser Verhältnis zur Natur neu zu betrachten. Die beeindruckenden Filmszenen, gedreht in Nordafrika und Deutschland, werfen Licht auf die Ursprünge der Menschheit und unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt.
Ergänzungen und Rahmenprogramm
Die Ausstellung wird durch eine frei zugängliche Bibliothek ergänzt, die Werke des Historikers Fanz Machilek enthält und somit weitere Facetten der Erinnerung präsentiert.
Kuratorenführungen zur Ausstellung gibt es jeden 3. Dienstag und jeden 4. Sonnabend im Monat, immer 16.30 Uhr. Das vielfältige Rahmenprogramm kann man auf der SKD Website einsehen.
Angebote für Schulklassen finden Sie unter diesem Link: Gemeinsam Konzeptionen von Vergangenheit Gegenwart und Zukunft reflektieren
In interdisziplinären Gruppenarbeiten erkunden die Schüler*innen die Themen Glaube, Erinnerung und Neuinterpretation, während sie sich Fragen zu Zeitlichkeit und Veränderung stellen. Gebühr 2 € pro Schüler*in.
Ausstellungsdetails
Sonderausstellung "Fragmente der Erinnerung. Der Schatz des Prager Veitsdoms im Dialog mit Edmund de Waal, Josef Koudelka und Julian Rosefeldt".
Dauer: 16. März bis 8. September 2024
Öffnungszeiten: täglich 10—18 Uhr, Montag geschlossen
Ort: Kunsthalle im Lipsiusbau, Georg-Treu-Platz 1, 01067 Dresden
Eintrittspreise: regulär 8 €, ermäßigt* 6 €, unter 17 frei, Gruppen ab 10 Personen 7 €
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*Schüler*innen und Auszubildende über 16 Jahre, Studierende, Empfänger*innen von ALG II oder Sozialhilfe, Personen im Bundesfreiwilligendienst bzw. FSJ, Schwerbehinderte ab einem Grad der Behinderung von 50% und Inhaber*innen folgender Karten/Pässe: Dresden-Pass, Ehrenamtspass Dresden und Sachsen, IAA, IGBK, Archäologen-Verband, artcard, Jugendleitercard („Juleica“), Verband dt. Kunsthistoriker, Tschechische Bahn (einmalig).
Kontakt
Kunsthalle im Lipsiusbau
Georg-Treu-Platz 1
01067 Dresden
Besucherservice:
Tel. +49 351 49 14 2000
E-Mail: [email protected]