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Nachwuchsförderung in der Quantenphysik

Die Quantum Matter Academy der Technischen Universität Dresden ist Anlaufpunkt für 250 junge Wissenschaftler aus aller Welt – in exzellenter Umgebung.

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Für ihre Doktorarbeiten kamen Georgia Fragkopoulou (M.) und Pedro Monteiro Consoli (l.) nach Dresden. Sie werden von Kerstin Brankatschk (r.) betreut.
Für ihre Doktorarbeiten kamen Georgia Fragkopoulou (M.) und Pedro Monteiro Consoli (l.) nach Dresden. Sie werden von Kerstin Brankatschk (r.) betreut. © ct.qmat/Tobias Ritz

Retreat in Friedrichroda – klingt nach Wellness und Selbstfindung im Thüringer Wald, ist aber ein wichtiges Netzwerkevent für junge Forscher aus aller Welt. Kerstin Brankatschk weiß, wie bedeutsam das jährliche Treffen für den wissenschaftlichen Nachwuchs ist: Mal raus aus Labor und Büro, ins Gespräch kommen, Brücken bauen zwischen Forschungsgruppen, die sonst wenig Kontakt haben.

Seit Mitte 2019 ist sie Koordinatorin der Quantum Matter Academy (QMA) des Exzellenzclusters ct.qmat an der TU Dresden – und wichtiger Anker für 250 junge Menschen. Kaffeerunde mit Kerstin und zwei ausländischen Wissenschaftlern: Georgia Fragkopoulou kommt aus Griechenland, Pedro Monteiro Consoli stammt aus Brasilien. Die drei unterhalten sich auf Englisch – unter anderem darüber, wie es mit Georgias und Pedros Doktorarbeiten vorangeht. Inhaltlich stehen bei beiden Quantenmaterialien im Fokus und das, was in deren Inneren geschieht. Sie beschäftigen sich mit winzigen Elementarmagneten, sogenannten frustrierten Magneten, die ständig nach dem Idealzustand – der perfekten Lage zueinander – streben und dabei Kompromisse eingehen müssen. Es geht um neue Teilchen, die auf diesem Weg entstehen, und die Frage, was man damit machen könnte.

Viele Möglichkeiten zwischen Dresden und Würzburg

„Ich bin keine Physikerin, sondern promovierte Geoökologin“, sagt Kerstin Brankatschk fast entschuldigend. Doch seit ihrer Arbeit für die QMA erfährt auch sie ständig Neues und ist fasziniert von dem, was die jungen Kollegen da tun. Masterstudierende, Doktoranden und Postdocs sind Teil der QMA, nicht nur hier in Dresden. Im Exzellenzcluster kooperiert die TUD mit der Universität Würzburg. Auch dort sind die Nachwuchswissenschaftler tätig, Doktoranden können an beiden Standorten parallel arbeiten. Viele kommen aus der EU, Osteuropa, Indien, dem Iran oder auch Brasilien. Den Gemeinschaftsgeist zu wecken und zwischen Sachsen und Bayern lebendig zu halten, ist eine anspruchsvolle Aufgabe.

„Durch die QMA können wir die gesamte Bandbreite der Forschung kennenlernen“, unterstreicht Pedro. Das Spektrum reiche von Grundlagen über Experimente mit unterschiedlichen chemischen Verbindungen bis zur Diskussion theoretischer Ideen. „Weil wir mit anderen Forschungsgruppen in Kontakt sind, schauen wir nicht nur auf unsere eigenen Themen. Gerade solche Treffen wie unser Retreat sind für den Austausch wertvoll“, ergänzt Georgia. Das erweitere den Horizont – ein Pluspunkt bei der Arbeit im Cluster.

Wie man einen wirklich guten Projektantrag schreibt

Es sei ganz unterschiedlich, wie viel Unterstützung jeder QMA-Teilnehmer beim Start in Deutschland brauche, erklärt Dr. Brankatschk. Einigen greift sie anfangs unter die Arme, wenn es um Behördengänge oder die Wohnungssuche geht. „Im Zentrum aber steht Hilfe zur Selbsthilfe.“ Dafür gebe es umfangreiche Angebote.

Die Graduiertenakademie der TU Dresden ermögliche den jungen Wissenschaftlern zum Beispiel Weiterbildungen von wissenschaftlichem Schreiben bis zum Verfassen eines Projektantrags. Auch die inhaltliche Organisation von Fachtagungen zählt zum QMA-Programm. So gehört Georgia zum Vorbereitungsteam des Retreats in Friedrichroda. Sie bestimmt mit, was auf der Agenda steht, lernt, wie man die Teilnehmer dazu bringt, miteinander zu kommunizieren. Damit eines im Thüringer Heilkurort garantiert ist: neues Wissen für alle und vor allem ganz, ganz viel persönliches Netzwerken.

www.tu-dresden.de