Holz fürs Orang-Utan-Haus

Auf dem Zoo-Parkplatz wächst gerade ein Stapel aus frischen Baumstämmen: Sorgfältig geschichtet, damit der Wind trocknend durchblasen kann, harren sie ihrer Verwendung im Orang-Utan-Haus. „Das Holz stammt aus der nahen Dresdner Heide“, sagt Gärtnermeister Josef Arndt. „Ein Großteil ist bei der Pflege des Jungbaumbestandes angefallen, manche Bäume wurden aus Verkehrssicherheitsgründen gefällt.“
Noch im Wald suchen die Zoo-Gärtner geeignete Exemplare aus, sägen sie auf Längen zwischen drei und sechs Metern zurecht und verladen sie mit äußerster Sorgfalt. „Greifer würden Spuren hinterlassen“, so Arndt. „Deshalb umwickeln wir die Stämme mit Bandschlingen und heben sie mit dem Kranhaken an.“

Rund 200 Stück
Insgesamt rund 200 solcher Stämme sollen es bis zum Frühjahr werden – schlank und gerade gewachsen, naturbelassen mit Rinde, Moosen und Flechten. Viele davon werden künftig im Besuchergang des Orang-Utan-Hauses stehen. Nach dem Willen der Architekten sollen sie dort die Atmosphäre der Tieranlagen aufnehmen und für ein Stück „Regenwaldgefühl“ sorgen und zudem Ruhebereiche und Ausstellungsflächen abgrenzen.
Weitere Stämme kommen direkt bei den Tieren zum Einsatz: So können die Binturongs, baumbewohnende Schleichkatzen aus Südostasien, auf regionalem Naturholz auf- und ablaufen. „Die großen Kletterbäume der Affen bestehen zwar hauptsächlich aus Spritzbeton. Doch neben Ringen, Ösen und Seilen werden austauschbare Holzstangen integriert“, erklärt der Gärtnermeister. Damit diese so lange wie möglich halten, bestehen sie vorwiegend aus Rot- und Stieleiche.
Auf der Zielgeraden
Das gilt natürlich auch für die Echtbäume, die zwischen ihren „Betonkollegen“ stehend und liegend in der Orang-Utan-Anlage montiert werden. Mit einem Stammdurchmesser von 40 bis 50 Zentimetern sind sie schon etwas dicker und behalten viele ihrer Äste und Zweige – was den Transport zusätzlich aufwendig macht. „In einen Lkw-Container passen gerade mal drei Stück“, sagt Josef Arndt. „Und sie müssen ins Orang-Utan-Haus gebracht werden, so lange der Baufortschritt das noch zulässt.“
Bei der Baumfindung sieht sich Arndt schon auf der Zielgeraden: Zusätzlich zum Holz aus dem Heide-Forst, zu dem der Zoo eine langjährige Partnerschaft pflegt, hat der Gärtnermeister noch einige Stämme im Moritzburger Wald akquiriert. „Bis alles auf dem Parkplatz angekommen ist, wird es aber noch eine Weile dauern. In dieser Größenordnung ist die Baumbeschaffungsaktion einzigartig.“
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Zoo Dresden GmbH
Tiergartenstraße 1
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