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International – das geht auch von zu Hause aus

Die Initiative „SprInt“ macht Beschäftigte der Technischen Universität Dresden sprachlich und interkulturell für das internationale Parkett fit.

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Qin Hu, Referentin für Internationalization@Home, koordiniert das SprInt-Programm der TUD.
Qin Hu, Referentin für Internationalization@Home, koordiniert das SprInt-Programm der TUD. © Thorsten Eckert

Lebenslanges Lernen ist eher Marathon als Sprint. Dennoch passt das gleichnamige Programm der TU Dresden zu ebenjenem Konzept der kontinuierlichen Weiterbildung. „SprInt“ macht die Beschäftigten der Universität sicherer auf internationalem Parkett – und das kompetent, umfassend und effektiv. Sozusagen ein Sprint, der die nächste Etappe des Marathons leichter macht. Das Wort selbst nimmt spielerisch zwei der Hauptaspekte des Programms auf: die sprachliche und die interkulturelle Weiterbildung. Profis – externe wie interne – coachen die Teilnehmer allgemein, aber auch spezifisch. Etwa wenn es um Business-Englisch oder themenspezifische Sprachkompetenz geht.

Die Augen öffnen mit dem SprInt-Programm

Das Gleiche gilt für die Horizonterweiterung auf interkulturellem Gebiet. „Wir schauen zunächst alle ethnozentrisch auf die anderen und die Welt und bewerten unsere Wahrnehmungen und Erlebnisse nach den uns bekannten Standards sowie Normen. Uns geht es darum, den Fokus auf kulturelle Vielfalt, Inter- und Transkulturalität sowie reflektierte Kommunikation zu legen, und den Blick zu weiten für andere Kulturräume, gesellschaftliche Formen, soziale Praktiken, Sprachen und Kommunikationsstile“, bringt es Qin Hu, verantwortlich für das SprInt-Programm, auf den Punkt.

Ganz wichtig dabei: Lernen, Austausch und Vernetzung erfolgen auf Augenhöhe und inklusiv. Hier kommt der dritte Aspekt des SprInt-Programms ins Spiel: die Mobilität. Wer bei Internationalisierung nur an Auslandsaufenthalte oder Forschungsreisen denkt, übersieht leicht, dass nicht jeder die Möglichkeit hat, die Welt selbst zu erkunden, und dass wir bereits „zu Hause“ über reichliche Ressourcen und riesige Potenziale für internationale und interkulturelle Erfahrungen verfügen.

„Internationalisierung at home“ ist ein Motto, das sich deshalb in der international ausgerichteten Hochschulstrategie langsam etabliert hat. Die Digitalisierung macht es möglich, nahezu jede interkulturelle Erfahrung auch von Zuhause aus zu erleben. Nicht zuletzt aus Nachhaltigkeitsgründen ein Konzept, das Zukunft haben wird. Auch hier bietet die TU professionelle Expertise – unter anderem über eine Sprachlern-App und Onlineangebote wie Sprachcoaching oder interkulturelle Trainings – und inzwischen reichlich Erfahrung. Die Anfänge des Projektes reichen bis 2014 zurück.

SprInt ist Teil der Exzellenz-Initiative

Seit 2019 wird das SprInt-Programm als Teil der Offensive zum Internationalen Campus noch umfassender aus den Mitteln der Exzellenzuniversität finanziert. Das ermöglichte auch die weitere Öffnung des Angebotes. Waren die Kurse und Einzelcoachings zunächst nur für das Verwaltungs- und Technikpersonal gedacht, darf heute jeder Beschäftigte teilnehmen. „Egal, ob studentische Hilfskraft, aus dem Mittelbau, Professorin oder Professor sowie aus dem Verwaltungsteam – jeder ist willkommen“, sagt Qin Hu.

Vor Kurzem freute sie sich gemeinsam mit ihren Kolleginnen Sonia Pytkowska und Michelle Weichlein über die tausendste Anmeldung.„SprInt“ macht längst über die Stadtgrenzen hinaus von sich reden. 2021 wurde die Initiative im Expertise Manual für Personalentwicklung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) als Best Practise-Beispiel genannt. Ein Erfolg, der Mut macht für neue Ideen und weitere Vernetzungen. Schon jetzt arbeitet das SprInt-Team eng mit anderen Einheiten innerhalb und außerhalb der TUD zusammen, etwa dem Zentrum für Weiterbildung, allen Fachbereichen, dem Erasmus-Team vom International Office und dem LEONARDO-BÜRO SACHSEN.

Es gehe beim Thema Internationalisierung immer auch um gesellschaftliches Engagement, betont Qin Hu. Die Frage, wo sich etwa Universitätsbeschäftigte in der Dresdner Stadtgesellschaft einbringen können, wie sie interkulturelle Erfahrungen nutzen und weitergeben können, ist ebenfalls Teil des Konzepts der „Internationalisierung at home“, also der aktiven Mitarbeiterschaft vor Ort. Beweglich sein – das kann im Jahr 2022 vieles bedeuten: von der Reise quer durch Europa, nach Island, Norwegen oder in die Türkei, über den Spracherwerb mit Erasmus Staff Mobility, über das Eintauchen in eine ostasiatische Kultur mit Experten in Workshops, interkulturelle Praxis in einem Verein in Dresden bis zu grenzenlosen digitalen Erfahrungswelten. SprInt ermöglicht es, Vielfalt auf breit angelegte Weise zu erfahren – und Wissen mit anderen zu teilen.

www.tu-dresden.de