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Konzert-Höhepunkt in der Sachsenarena geplant

Bislang war die Freyler-Industriehalle Austragungsort des Spielzeit-Finales der Elbland Philharmonie. Nun ist eine andere große Halle dran.

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Orchestermusik in der Sachsenarena? Das gibt es sonst fast nie. Bald treten dort 60 Musiker gleichzeitig auf.
Orchestermusik in der Sachsenarena? Das gibt es sonst fast nie. Bald treten dort 60 Musiker gleichzeitig auf. © Eric Weser

Riesa. Eine Tausende Quadratmeter große Halle mit einem Orchester bespielen? Das ist ein Wagnis, mit dem man in Riesa schon Erfahrung hat. Das Freyler-Konzert in der gleichnamigen Industriehalle hat über die Region hinaus einen Namen für den Saisonhöhepunkt der Elbland Philharmonie. Weil die Halle nach einem Verkauf nicht mehr zur Verfügung steht, zieht das Ereignis in die Sachsenarena um. Ein Gespräch mit Carola Gotthardt, Geschäftsführerin der Elbland Philharmonie, und John Jaeschke, Chef des städtischen Arena-Betreibers FVG.

Frau Gotthardt, wie geht es den Künstlern nach zwei Jahren Pandemie? Läuft alles wieder normal?

Gotthardt: Momentan sind die Orchestermusiker in sehr großem Stress! Die Veranstalter wollen möglichst alles nachholen, was abgesagt werden musste. Dazu kam jetzt die Wiedereröffnung der Felsenbühne Rathen, wo wir mit riesiger Besetzung spielen durften: 60 Musiker boten Ausschnitte aus allen Stücken an, die wir diese Saison aufführen. Dazu kamen jetzt die Pfingstkonzerte. Aber die Musiker halten alle gut durch. Corona-Fälle gab es bei uns Gott sei Dank nur ganz wenige. Wir sind glücklich über die Freiluftsaison jetzt, die Kartenverkäufe laufen gut.

Und wie geht es den Freiberuflern in der Branche?

Gotthardt: Manche Musiker haben sich umorientiert. Da hat beispielsweise eine Frau mit sehr schöner Stimme als Trauerrednerin angefangen. Viele haben sich in Musikschulen anstellen lassen, andere zeitweise als Lehrer an Schulen gearbeitet. Gelitten haben vor allem die ganzen Veranstaltungs-Techniker. Zum Glück sind alle noch da, mit denen wir zu tun haben.

Herr Jaeschke, als Arena- und Stern-Betreiber hat die FVG mit vielen verschobenen Veranstaltungen zu tun gehabt. Hängt das Thema Kartenrückgaben oder -umtausch noch immer nach?

Jaeschke: Einen gewissen Rückstau gibt es noch. Manche Leute haben noch Karten für zwei, drei, vier verschobene Veranstaltungen zu Hause. Das merkt man natürlich aber bei den Verkäufen. Aber gleichzeitig merkt man: Die Leute wollen nach zwei Jahren wieder raus - und unter Leuten was erleben! So ist etwa bei der Restart-Party im Frühjahr die Stadthalle Stern aus allen Nähten geplatzt.

Und wie sieht es bei Ihnen mit den Fachkräften aus?

Jaeschke: Ob Veranstaltungstechniker, Security, Catering: Für alle Dienstleister ist das ein herausforderndes Thema. Viele Leute haben sind in Branchen gewechselt, die familienfreundlichere Arbeitszeiten bieten.

Carola Gotthardt von der Elbland Philharmonie und John Jaeschke von der FVG Riesa präsentieren das Plakat für die große Orchester-Show in der Sachsenarena.
Carola Gotthardt von der Elbland Philharmonie und John Jaeschke von der FVG Riesa präsentieren das Plakat für die große Orchester-Show in der Sachsenarena. © Sebastian Schultz

Diese Experten werden Sie alle beim bevorstehenden Konzert in der Sachsenarena brauchen. Warum spielt das Orchester ausgerechnet dort?

Gotthardt: Nach der ersten Corona-Welle haben wir dort im Sommer 2020 ein Wiederauftauch-Konzert ausgerichtet. Mit großen Abständen zwischen den Musikern war das Orchester 40 Meter breit aufgebaut. Die Bedingungen dort waren wirklich gut und das Konzert auch richtig gut besucht.

Jaeschke: Man hat dort die Begeisterung der Leute gespürt. Von einer Besuchertribüne herab auf das Orchester zu schauen, ist mal was ganz anderes, als beispielsweise die Konzerte im Stern.

Gotthardt: Bei dem Konzert waren auch viele meiner Bekannten aus Meißen dabei, die sonst nicht nach Riesa kommen - und sie waren beeindruckt.

Der Titel des Konzerts lautet "The Rat Pack". Das dürfte bei einigen Fragen aufwerfen ...

Gotthardt: Er geht zurück auf legendäre Bühnenshows von Frank Sinatra, Sammy Davos jr. und Dean Martin, die in den 1960ern in Las Vegas mit einer Bigband aufgeführt wurden. Der Name ist entstanden, als eine Truppe von Schauspielern und Entertainern mit Humphrey Bogart vier Tage lang durchgezecht hatte. Diesen 60er-Jahre-Charme wollen wir in der Sachsenarena mit einer großen Show auf die Bühne bringen. Das läuft bei uns zwar anders als bei klassischen Konzerten unter "Unterhaltungs-Musik", ist dafür aber ein sehr schweres Programm.

Warum?

Gotthardt: Mit großem Orchester die großen Songs der drei Künstler zu spielen, ist sehr anspruchsvoll! Die Musiker machen dafür mehr Proben als für das philharmonische Konzert. Und das für eine einzige Aufführung! Mehr als 60 Musiker sind beteiligt. Allein der Schlagwerker hat an die 30 Instrumente vor sich stehen - von der Triangel bis zum Marimbafon.

Was für Veranstaltungs-Höhepunkte stehen dieses Jahr noch an?

Gotthardt: Nach der Orchesterpause startet die Elbland Philharmonie mit den Open-Air-Konzerten - es gibt Filmmusiken, Tom Pauls kommt, die Felsenbühne Rathen ist zu bespielen. Hier in der Region gibt es am 26. Juni um 16 Uhr ein kostenfreies Konzert mit dem Zwingertrio in Großenhain auf der Festwiese. In Riesa war ja gerade schon der gut besuchte Auftritt auf der Sommerbühne. In Meißen treten wir wieder auf dem Crassoberg auf, ebenso zur Eröffnung und zum Abschluss der Burgfestspiele.

Jaeschke: In Riesa steht am 7. Juli die nächste Sommerbühne an. Am 16. September erwarten wir Santiano in der Sachsenarena, einen Tag später die We-salute-you-Show, am 18. September Radio Doria mit Jan Josef Liefers. Der Comedian Sascha Grammel tritt dann am 23. September in der Arena auf. Und vom 1. bis zum 3. Juli ist natürlich das Stadtfest in Riesa - zu dessen Abschluss sich ein Besuch von "The Rat Pack" am 3. Juli um 17 Uhr in der Sachsenarena förmlich anbietet!

  • Karten für The Rat Pack sind für 19 Euro erhältlich in der Riesa-Information, unter sachsenarena.de und unter 03525 529422.