Vorbestimmt war Rahman Hratehs Berufsweg nicht. Im Gegenteil: Als in der neunten Klasse die Wahl eines Praktikums anstand, hatte der damals 15-Jährige wie so viele Jugendliche eigentlich gar keine Idee, was er einmal werden sollte. Seine Lehrerin fragte ihn schließlich, ob er nicht ein Praktikum im Betrieb ihres Mannes machen wollte. Der Jugendliche sagte zu – und kam so zum ersten Mal mit dem Rollladen- und Sonnenschutzsystem-Bau in Kontakt. „Ehrlich gesagt, wusste ich am Anfang gar nicht, was das genau sein soll. Rollladen? Markisen?“, erzählt der heute 24-Jährige lachend.

Doch er biss sich durch und fand nicht nur Gefallen an der Branche, sondern überzeugte auch seinen Chef auf Zeit. Der rief Rahman Hrateh später an und fragte, ob er nicht auch in den Sommerferien in der Firma arbeiten wollte. Der Jugendliche wollte. Der Rest, so könnte man sagen, ist Geschichte und zwar eine durchaus erfolgreiche. Inzwischen lernt Rahman Hrateh, der 2014 aus Syrien nach Deutschland kam, für seinen Meisterabschluss.

Gute Perspektiven

Mehrere Monate hat der Berliner dafür in Dresden verbracht. In njumii – das Bildungszentrum des Handwerks absolvierte er den fachpraktischen und fachtheoretischen Teil der Meisterausbildung im Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerk. Den Beruf selbst hatte er in seinem einstigen Praktikumsbetrieb sowie in der Berufsschule in Bayern gelernt. Danach ging es zurück in seine Wahlheimat Berlin.

Die Meisterausbildung sei durchaus fordernd, aber auch sehr interessant und abwechslungsreich, erzählt der junge Mann. In njumii - das Bildungszentrum des Handwerks an der Handwerkskammer Dresden, einer von fünf Meisterschulen bundesweit, habe er viel gelernt. „Die Schule war super, die Dozenten waren super“, erzählt er. Mit dem Rollladen, den er als Meisterstück bauen musste, konnte Rahman Hrateh die Prüfer überzeugen. Wenn er nun noch den vierten und letzten Teil der Meisterausbildung - die Ausbildereignung - abgeschlossen hat, ist ein großes Stück auf dem Karriereweg geschafft. In ein paar Jahren will sich der Sonnenschutzexperte selbstständig machen. Dafür hat er auch die betriebswirtschaftlichen Grundlagen im dritten Teil der Meisterausbildung erlernt.

Schutz und Sicherheit im Fokus

Sorgen um die Nachfrage nach seinem Handwerk macht er sich nicht. „Es wird ja nicht unbedingt kälter, sondern immer wärmer. Dadurch brauchen die Leute Rollläden und Markisen“, ist er sicher. Und zu seinem Beruf gehört noch mehr. Auch die Anfertigung von individuell gestalteten Toren und die technische Umsetzung ganz verschiedener Sonnen- aber auch Kälteschutzsysteme ist Teil des Berufsbildes. Die Kernthemen Schutz und Sicherheit stehen auch im Fokus der Meisterausbildung in njumii.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigen sich mit der Konstruktions- und Fertigungstechnik, mit Befestigungs- und Montagefragen, haben Materialkunde und Oberflächenbehandlungen im Blick. Natürlich sind auch betriebswirtschaftliche Fragen Teil der Ausbildung, die später zur beruflichen Selbstständigkeit oder einer Führungsposition in einem Handwerksbetrieb befähigt. Rahman Hrateh und seine insgesamt zehn Mitstreiter waren die ersten Meisterschüler im Rollladen- und Sonnenschutztechnikerhandwerk in njumii. Doch es wird weitere Kurse geben, denn Experten für Sicherheit, Wärme- und Kälteschutz werden auch künftig dringend gebraucht.

Der nächste Meisterkurs startet am 15.01.2024 in njumii – das Bildungszentrum des Handwerks - mit Startgarantie!

Kontakt und weitere Informationen:

njumii – Das Bildungszentrum des Handwerks
Handwerkskammer Dresden
Am Lagerplatz 8
01099 Dresden

Axel Heymann

Tel. 0351-4640212
Mail [email protected]

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