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Sie brennt für den Ofenbau

Helene Schütze konnte im Ofen- und Luftheizungsbau schon bei einem Wettbewerb punkten. In njumii - das Bildungszentrum des Handwerks in Dresden absolviert sie nun ihren Meisterkurs.

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Helene  Schütze hat im österreichischen Wettbewerb der Gesellen den  dritten Platz belegt. Nun bereitet sie sich in Dresden auf ihren Meistertitel vor.
Helene Schütze hat im österreichischen Wettbewerb der Gesellen den dritten Platz belegt. Nun bereitet sie sich in Dresden auf ihren Meistertitel vor. © null

Wer sich nach einem kalten Wintertag oder einem verregneten Herbstspaziergang schon einmal an einem Kachelofen gewärmt hat, gerät leicht ins Schwärmen. Das Wohlgefühl unterscheidet sich spürbar von der klassischen Heizungswärme. "Sich von Feuer angezogen zu fühlen, ist ein menschlicher Ur-Instinkt", weiß Helene Schütze. Man könnte sagen, das Feuer ist ihr Element. Zumindest im übertragenen Sinne, denn die junge Frau ist Ofen- und Luftheizungsbauerin. Gerade absolviert sie ihre Meisterausbildung im Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk in njumii - das Bildungszentrum des Handwerks in Dresden.

Sie ist die einzige Frau in ihrem Meistervorbereitungskurs. Eine Erfahrung, die sie schon aus Berufsschulzeiten kennt. Ein Problem? "Nein, gar nicht. Wenn man kompetent ist und zeigt, dass man weiß, was man will und kann, wird man ganz selbstverständlich respektiert", so Helene Schütze. Und sie wusste schon ziemlich früh, was sie wollte. "Ich bin ein bisschen familiär 'vorbelastet', meine Eltern haben einen Ofensetzerbetrieb in Großenhain. Ich habe die Branche also früh kennengelernt", erzählt die 22-Jährige. Und was sie sah, gefiel ihr.

So naheliegend die Entscheidung für eine Handwerksausbildung war, so sicher war sich Helene Schütze aber auch, ihren Horizont schon früh erweitern zu wollen. Kurzentschlossen zog sie für ihre Ausbildung 600 Kilometer weit weg von der Heimat nach Österreich. "Ich wollte einfach sehen, wie man anderswo arbeitet", sagt Helene Schütze. Dank ihres Abiturs konnte sie die Hafner-Lehre - so heißen Ofen- und Luftheizungsbauer in Österreich - schon nach zwei Jahren abschließen. Wenig später fand sich die junge Frau, die in ihrer Freizeit gern malt und gemeinsam mit einem Freund Songtexte schreibt, bei der österreichischen Staatsmeisterschaft im Ofenbau wieder. Am Ende schaffte sie es mit dem dritten Platz sogar aufs Siegertreppchen. "Das war schon toll und auch ein bisschen unerwartet, denn die anderen Teilnehmer hatten auch eine Menge drauf. Ich bin eigentlich mit Null Erwartung in den Wettbewerb gegangen und war dann doch ein bisschen stolz", erzählt Helene Schütze.

Meisterausbildung im Online-Format

Und da ist sie nicht die Einzige. Neben ihrer Familie in Sachsen freut man sich auch im Bildungszentrum njumii über den Erfolg der Wahl-Österreicherin. Hier bereiten sich gegenwärtig Meisterschüler aus ganz Deutschland auf ihre Meisterprüfung im Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk vor. Dabei geht es unter anderem um Betriebsführung und -organisation, um Anlagen- und Sicherheitstechnik oder den Aufbau und die Funktion von Feuerungs- und Wärmeanlagen. Die Dimensionierung und Berechnung von Rohrleitungen und Kanälen, moderne Methoden in der Prüf- und Messtechnik sowie sicherheits- und umwelttechnische Aspekte von Feuerungs- und Lüftungsanlagen sind ebenso Thema. Ganz neu: Der Kurs findet im Online-Format mit einigen Präsenzphasen statt. Damit trägt man bei njumii nicht nur den Anforderungen an eine moderne Aus- und Weiterbildung Rechnung, sondern ermöglicht auch Teilnehmerinnen und Teilnehmern von weiter weg den berufsbegleitenden Abschluss.

Helene Schütze kam das sehr gelegen, schließlich lebt sie noch immer in Österreich, kommt nur etwa alle zwei Monate nach Sachsen. "Der Onlinekurs ist super, die Dozenten begleiten uns wirklich gut und es gibt auch viel Raum für die praktische Arbeit", lobt die angehende Meisterin das Angebot. Wenn sie ihren Abschluss in der Tasche und noch ein bisschen mehr Berufserfahrung gesammelt hat, will sie wieder zurück in die Heimat kommen.

Sorgen um die Zukunft ihrer Branche macht sie sich nicht. Zwar gehe die Nachfrage nach einem regelrechten Boom in den vergangenen beiden Jahren gerade leicht zurück, weil weniger Häuser gebaut und damit auch weniger Öfen gebraucht werden. "Aber grundsätzlich wird es immer ein Interesse an Öfen geben, zumal energieeffiziente und nachhaltige Technologien auch im Ofenbau längst Einzug gehalten haben", so Helene Schütze. Damit trägt das Handwerk auch den Bedürfnissen der Kunden Rechnung. Wer heute ein Haus baut oder renoviert, legt meistens großen Wert auf zukunftsfähige technische Lösungen, die trotzdem viel Raum für Komfort und rustikale Gemütlichkeit bieten. Und die Liebe zum wärmenden Feuer, die werde ohnehin nie vergehen, ist sich Helene Schütze sicher.

Kontakt und weitere Informationen

njumii – Das Bildungszentrum des Handwerks
Handwerkskammer Dresden

Am Lagerplatz 8
01099 Dresden


Axel Heymann

Tel. 0351-4640212
Mail [email protected]

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