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Schnapp und weg

Bei der Fütterung wird der meist reglos im Wasser liegende Sunda-Gavial „lebendig“.

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Sunda-Gavial „De Gaulle“ hat sein Futter geschickt aufgefangen.
Sunda-Gavial „De Gaulle“ hat sein Futter geschickt aufgefangen. © Foto: Thorsten Eckert

Kaum klappert der Futtereimer am Gitter, kommt Bewegung in den Sunda-Gavial, der bis eben noch reglos im Wasserbecken lag. Mit einigen kräftigen Schwanzbewegungen steuert er ans flache Ufer und schiebt sich dann etwas schwerfällig aufs Trockene – eine der seltenen Gelegenheiten, das beeindruckende Krokodil in seiner ganzen Pracht zu sehen. Geschickt fängt es das Hühnchen auf, das ihm Tierpfleger Michael Scheffert zuwirft. Die mächtigen Kiefer klappen ein paarmal geräuschvoll auf und zu, dann liegt das Reptil wieder still und schluckt nur noch ab und an.

Im Schnitt einmal pro Woche bekommt der größte Bewohner des Prof. Brandes-Hauses Süßwasserfische, Tauben, Hühnchen, Meerschweinchen oder Kaninchen. „In ihrer natürlichen Heimat erwischen Sunda-Gaviale auch nur in Abständen eine nennenswerte Beute“, sagt Michael Scheffert. „Wie alle großen Krokodile können sie lange ohne Nahrung auskommen.“ Was nicht heißt, dass das Reptil nicht auch Dinge verschlingt, die ungewollt in seiner Anlage landen. „Zwar haben die Tiere eine starke Magensäure“, so Scheffert. „Aber Mützen und Plüschtiere können zu ernster Verstopfung führen.“

Klappert der Futtereimer, bewegt sich Sunda-Gavial "De Gaulle" durchs Wasser ins Trockene, denn er weiß genau, jetzt gibt es hier gleich etwas zu fressen.
Klappert der Futtereimer, bewegt sich Sunda-Gavial "De Gaulle" durchs Wasser ins Trockene, denn er weiß genau, jetzt gibt es hier gleich etwas zu fressen. © Foto: Thorsten Eckert

Vermutlich 1971 in Asien geschlüpft, kam der Sunda-Gavial 2015 aus Leipzig in den Zoo Dresden, wo er die Nachfolge des Leistenkrokodils Max antrat. Ebenso wie dieses wächst „De Gaulle“ – dessen Name sich auf die markante „Nase“ bezieht – lebenslang und kann ungefähr so alt werden wie ein Mensch. „Bei seiner Ankunft war De Gaulle 3,80 Meter lang und 180 Kilogramm schwer“, sagt der Tierpfleger. „Die aktuellen Daten lassen sich leider nicht genau ermitteln.“ Max habe man auch nur „vermessen“ können, als er in einer Transportkiste vom Terrarium ins Prof. Brandes-Haus umzog.

In der Natur leben Sunda-Gaviale sehr versteckt und zurückgezogen in Seen, Flüssen und Sümpfen in Malaysia und Thailand sowie auf Borneo, Sumatra und Java. Die Art, die die größten Eier aller Krokodile legt, gilt als wenig erforscht und stark bedroht. Experten schätzen die Zahl der noch frei lebenden Sunda-Gaviale auf gerade mal 2.500.

Termin-Tipp: Jeden ersten Freitag im Monat um 11 Uhr wird der Sunda-Gavial „De Gaulle“ im Prof. Brandes-Haus öffentlich gefüttert.

Auf dem Trockenen verspeist der Sunda-Gavial sein Futter, bevor er sich wieder ins Wasser gleiten lässt.
Auf dem Trockenen verspeist der Sunda-Gavial sein Futter, bevor er sich wieder ins Wasser gleiten lässt. © Foto: Thorsten Eckert

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